Die Nachricht von der Ermordung seiner Frau wirft Nicholas Quinn aus der Bahn.
Hinzu kommt, dass ihn die Polizei für den Mörder hält. Im Verhör kommt
heraus, dass der Tod seiner Frau mit dem Schicksal von 212 Menschen verbunden
ist, die bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sind, zumal auch Nicks
Frau an Bord dieser Maschine sein sollte. Die Fragen der Polizisten werden immer
drängender, als ein fremder Mann den Verhörraum betritt und Nicholas eine Uhr
aushändigt, auf der die Zeit rückwärts läuft. Er erklärt Nick, dass er
nunmehr dreizehn Stunden Zeit hat, die Geschehnisse zu verhindern.
Soweit die durchaus SF-angehauchte Ausgangssituation zu Richard Doetschs erstem
Thriller der in Deutschland veröffentlicht wurde. Eine durchaus lesenswerte
Ausgangssituation, die jedoch im weiteren Verlauf des Romans ein wenig
schwächelt.
Tatsächlich gelingt Nicholas der erste Zeitsprung. Beginnt der Roman um 21.22
Uhr findet sich Nick plötzlich in seinem Haus um 19.00 Uhr wieder. Nochmals
muss er den Mord an seiner Frau miterleben. Doch er merkt, dass er sein Wissen
nutzen kann, um vieles zu verändern. Jedoch vergisst er, dass sein Handeln
weitreichende Folgen hat.
Und so springt Nick, um mit ihm der Leser, in jedem Kapitel weitere zwei Stunden
zurück. Und hier liegt auch der Knackpunkt, denn man muss sehr aufmerksam
lesen, um letztlich alle Zusammenhänge zu verstehen. Es wäre aus
"logischer" Sicht doch besser gewesen, gleich einen Zeitsprung an den
Anfang des Tages zu machen, um alles zu verhindern. Durch das Etappenspringen
bekommt der Roman zwar mehr Spannung, hat dadurch aber auch zahlreiche
Logiklücken.
Insgesamt ist "Die 13. Stunde" ist ein durchaus unterhaltsamer
Thriller, mit ein paar SF-Elementen. Wer am Ende auf eine plausible Erklärung
hofft, wird ein wenig enttäuscht sein. Hier wirkt die ganze Geschichte noch
nicht ganz ausgegoren.
Fazit
Wer noch eine kurzweilige Urlaubslektüre sucht, kann "Die 13. Stunde"
durchaus in seinen Koffer packen.Es handelt sich um eine lesenswerte
Thrillervariante von "Zurück in die Zukunft", bei der man jedoch
nicht zu sehr auf die logischen Zusammenhänge achten sollte.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. August 2010 2010-08-01 16:34:22