"Das verbotene Buch" aus dem riva-Verlag listet mit viel Humor
zahlreiche auch in der Praxis "beliebte", meist mehr oder weniger
illegale Wege auf, an Geld zu kommen oder selbiges zu sparen. Der Autor bleibt
sicherheitshalber gleich anonym. Als "Ratgeber" für
Möchtegernkriminelle kann das Buch meiner Meinung nach zum Glück eher nicht
verwendet werden, aber für eine unterhaltsame und abwechslungsreiche Lektüre
reicht es auf jeden Fall.
Man merkt den unglaublichen Einfallsreichtum, den Menschen an den Tag legen, um
Vorteile aus kriminellen Aktionen zu ziehen, und lernt auch einige Dinge, vor
denen man sich in Acht nehmen muss, um nicht Opfer eines solchen Menschen zu
werden. Es gibt Abschnitte, die relativ bekannte und somit weniger spannende
Ideen beschreiben, aber durch die vielen Themen, die vom Buch abgedeckt werden,
ist dennoch für jeden etwas dabei.
Als Lektüre zum am-Stück-Durchlesen eignet sich das Buch eher nicht, aber für
die kurze Unterhaltung zwischendurch sind die 270 Seiten ideal. Lediglich der
Preis von fast 20 Euro ist für das, was einem geboten wird, ziemlich hoch.
Das Buch wird von einer Website ergänzt, die sicherheitshalber scheinbar nicht
in Deutschland betrieben wird und noch einige Ergänzungen enthält, die für
das Buch zu lang oder zu heiß waren. So finden sich dort eine Linkliste zum
Buch, einige der im Buch versprochenen Inhalte sind jedoch scheinbar im Forum
versteckt. Dieses hinterlässt einen sehr fahlen Beigeschmack: Wer einen neuen
Tipp zur Veröffentlichung zumindest im geschlossenen Forum einsendet, bekommt
einen Monat freien Zugang, ansonsten soll man fast 20 Euro löhnen. So kann man
"User generated content" auch verstehen. Angesichts dessen, dass auf
die Website im Buch recht häufig hingewiesen wird, empfinde ich das schon als
relativ dreist.
Fazit
Kurzweilige, lustige, leichte Lektüre für "zwischendurch",
allerdings dafür recht teuer - und dann noch diese Geschichte mit dem Forum und
die sich aufdrängende Frage, wie die Tippsammlung wohl zustande gekommen ist.
Wer sich am Preis nicht stört, bekommt aber durchaus, was versprochen wird.
Vorgeschlagen von Jan Schejbal
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veröffentlicht am 09. Juli 2010 2010-07-09 04:06:54