Die Epidemiologin Margaret Montoya wird mit einer seltsamen Krankheit
konfrontiert: Aufgrund eines unbekannten Erregers verwandeln sich normale
Menschen in Psychopathen, die ihre Familien töten und sich anschließend selbst
hinrichten. Schuld daran sind Samenkapseln, die sich perfekt dem menschlichen
Körper anpassen. Während die Regierung zunächst an eine neuartige Biowaffe
glaubt, wird immer deutlicher, dass die Samenkapseln außerirdischen Ursprung
sind. Auch der ehemalige Footballprofi Perry Dawsey wird ein Opfer der
Invasoren, doch er ist gewillt, den Kampf gegen die Wucherungen in seinem
Körper aufzunehmen.
Der Amerikaner Scott Sigler hat seinen ersten Roman als Podcast im Internet
veröffentlicht, bevor die großen Verlage auf ihn aufmerksam wurden. Mit
"Infiziert" hat er nun den Durchbruch auch in Deutschand geschafft.
Doch ganz so packend, wie uns die Werbung glauben machen möchte, ist der Roman
nicht.
Sicher, "Infiziert" beginnt äußerst spannend und man möchte
unbedingt mehr über das mysteriöse Virus erfahren. Als mit Perry Dawsey, die
zweite Hauptfigur des Romans die Bühne betritt, lässt der Spannungslevel nach.
Sehr ausführlich schildert Sigler die langsame Ausbreitung des Virus in Dawseys
Körper. Auch diese Kapitel sind zwar kurz, aber nicht sonderlich spektakulär.
Hier ist man immer wieder geneigt, ein paar Zeilen zu überlesen - ohne etwas
Entscheidendes zu verpassen. Parallelen zu Stephen King sind durchaus richtig.
Auch Scott Sigler geht sehr ausführlich auf die Ausbreitung des Virus ein und
stellt das Psychogramm seiner Figur Perry Dawsey stark in den Fokus der
Handlung. Mit der Folge, dass das Erzähltempo etwas auf der Strecke bleibt.
Fazit
Dem guten Beginn folgt ein zäher Mittelteil. Am Ende wird "Infiziert"
wieder etwas spannender, kommt aber über das Prädikat
"Durchschnittlich" insgesamt nicht hinaus. Das Blut in den Adern
lässt dieser Thriller aber nicht gefrieren.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 14. Mai 2010 2010-05-14 21:08:34