Wir schreiben das Jahr 949 nach Christus. In einem kleinen Dorf im
Ostfränkischen Reich wurde ein Mädchen geboren. Svea soll sie heißen. Dem
Vater bedeutet sie nichts, ist sie doch kein Junge. Wenig später stirbt die
Mutter.
956 Nach Christus. Die Burg des Grafen Farold und seiner Gemahlin Sigrun wird
von seinem Bruder Rurik überfallen. Der Bruder schiebt die Nordmänner vor, und
kommt den Burgbewohnern angeblich zu Hilfe. Auch ein Mönch eines Klosters war
dabei. Brandolf, des Grafen Vasall, sieht gerade noch, wie die Burgherrin ihrem
kleinen Sohn Rogar auf einem Pferd die Flucht ermöglicht, dann wird sie
ermordet, und er kann ihr nicht helfen. In der Kammer des Grafen liegt dieser in
den letzten Zügen. Er kann Brandolf gerade noch sagen, dass Verrat im Spiel
war, dann stirbt er.
Im Wald findet der Kellermeister des Klosters, Ivo, einen Jungen bewusstlos
neben seinem Pferd liegend. Er nimmt beide mit und ruft in der Abtei den Abt,
Degenar, zu sich. Dieser kann an dem Siegelring, der dem Jungen an einer Kette
um den Hals hängt, erkennen, dass er Rogar, den verschollenen Sohn des
ermordeten Grafen vor sich hat. Doch er weiß auch, dass Rogar außerhalb der
Klostermauern nicht sicher ist, versteckt Kleidung und Ring, und nimmt den
Jungen als Novize Faolán im Kloster auf. Nur der zufällig hinzugekommene
Mönch Walram hat einen Verdacht, aber keinen Beweis. Doch auch Ruriks Sohn,
Drogo, kommt als Novize in das Kloster. Und von Anfang an traktiert er Faolán,
wo er nur kann. Auch von Walram hat der Junge nichts Gutes zu erwarten. So
vergehen die Jahre und der Kellermeister nimmt Faolán unter seine Fittiche. Er
darf mit ihm an den Markttagen nach Neustadt fahren. Auf dem Rückweg schickt er
ihn zu einer Quelle, um Wasser zu holen. Dort lernt Faolán Svea kennen. Er
verliebt sich in sie, und sie sich in ihn. Immer wieder, wenn Faolán Wasser
holen geht. treffen sie sich an dem Teich, und lernen sich so immer besser
kennen. Das geht soweit, dass die beiden eines Tages nackt baden, und es nicht
nur beim Baden bleibt. Doch da erwischt sie ausgerechnet Walram, der für diese
Sünde natürlich eine strenge Strafe fordert. Abt Degenar kann es noch in eine
leichtere umwandeln, doch als Faolán nochmal von Walram und zwei weiteren
Mönchen erwischt wird, nachdem er "die Sünde des Onan" begangen hat,
schleppt ihn Walram wieder vor den Abt. Konrad, ein Freund Faoláns, der ihm
gegen die Mönche helfen wollte, muss sein Schicksal teilen. Diesmal kann
Degenar nicht soviel Milde walten lassen, und nach tagelangem Ringen kann er
gerade noch erreichen, dass die beiden Jungen "nur" in eine andere
Abtei verbannt werden.
Wird Faolán Svea je wiedersehen?
Das Buch ist der erste Band eines Mehrteilers.Es hat nicht das gewohnte Format
eines Taschenbuches, weshalb die 273 Seiten bei normalem Format ein Buch von ca
500 Seiten ergeben würden.
Fazit
Dies ist der Debütroman von Holger Weinbach. Er spielt zur Zeit Ottos des
Großen. Die Zeit der Ottonen ist der geschichtliche HIntergrund.
Er ist spannend geschrieben und hat mich gefesselt von Anfang bis Ende. Gleich
mit dem Überfall auf die Burg fängt die Spannung an, und am Ende fragt man
sich, was weiter mit Faolàn geschehen wird.
Ich jedenfalls bin gespannt auf die Fortsetzung, die im Sommer 2010 erscheinen
soll.
Vorgeschlagen von Rosemarie Lerchenmüller
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veröffentlicht am 08. Mai 2010 2010-05-08 19:43:23