Ein grausamer Doppelmord an einem jungen Paar hält die schwedische Polizei in
Atem. Als die Journalistin Dessie Larsson eine Postkarte der Killer bekommt,
weiß die Polizei, dass das berüchtigte Mörderpaar, die Postkarten-Killer, in
Schweden angekommen sind. Durch ganz Europa zieht sich eine blutige Spur, der
auch der New Yorker Polizist Jacob Kanon folgt, dessen Tochter ein Opfer der
Killer wurde. Bislang ist es niemandem gelungen, die Killer zu identifizieren,
doch Jacob hat eine Idee und überredet Dessie, durch einen Interviewaufruf an
die Eitelkeit der Killer zu appellieren. Scheinbar mit Erfolg, denn das
berüchtigte Killerpaar kann festgenommen werden. Doch die Beweislage steht auf
wackeligen Beinen. Als weitere Morde passieren, scheint festzustehen, dass Jacob
und die schwedischen Behörden die falschen Täter verhaftet haben.
"Letzter Gruß" ist die erste Zusammenarbeit des amerikanischen
Thrillerautoren James Patterson mit der schwedischen Krimiautorin Liza Marklund.
Herausgekommen ist laut Klappentext eine Mischung aus amerikanischer Action und
europäischen Suspense-Elementen. Eine Mischung, die beim Lesen leider nur
bedingt aufgeht. Sicher, durch die für James Patterson typischen, sehr kurzen
Kapitel und zahlreichen Szenenwechsel liest sich "Letzter Gruß"
ausgesprochen flott. Doch echte Spannung oder gar Nervenkitzel will sich nicht
wirklich einstellen. Die Story ist dafür einfach zu bieder. Die Frage, ob das
verhaftete Zwillingspaar Mac und Sarah auch wirklich das Mörderpaar ist, gibt
dem Roman Spannung, doch gerade das Finale, dass der Höhepunkt der Handlung
sein soll, ist den beiden erfahrenen Autoren gründlich misslungen.
Auch die Figuren können nicht wirklich begeistern. Jacob Kanon wirkt ein wenig
wie die abgewrackte Version von Alex Cross, ohne dabei den Leser wirklich
ansprechen zu können. Die sexuell für beide Geschlechter schwärmende Dessie
Larsson ist da schon etwas vielschichtiger angelegt, bleibt aber insgesamt
farblos.
Unterm Strich ist man nach der Lektüre von "Letzter Gruß"
enttäuscht. Von der Zusammenarbeit zweier so erfahrener und erfolgreicher
Autoren hätte man mehr erwartet, als diesen Thriller aus der normalen
Konfektionsabteilung.
Fazit
Wer sich von der Zusammenarbeit von James Patterson und Liza Marklund ein
Genrehighlight versprochen hat, wird von diesem Roman sicher enttäuscht sein.
"Letzter Gruß" ist ein routiniert erzählter Thriller, der sich zwar
flott liest, aber den Leser nicht wirklich fesseln kann.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 21. April 2010 2010-04-21 19:36:26