Die Psychiaterin Ellen Roth wird mit einem besonders komplizierten Fall
konfrontiert: Eine misshandelte Frau behauptet, vom Schwarzen Mann verfolgt zu
werden. Als Ellen ihre Patientin am nächsten Tag aufsucht, ist diese aus der
Klinik verschwunden. Ellen beginnt Nachforschungen anzustellen und wird sehr
schnell zum Ziel des Unbekannten, der sie in eine makabere Schnitzeljagd
hineinzieht und ihr immer wieder droht, ihre Patientin zu ermorden.
Mit Wulf Dorn betritt ein weiterer deutscher Thrillerautor die Literaturbühne.
Im Gepäck hat er mit "Trigger" einen überaus packenden Thriller, der
stellenweise an Sebastian Fitzeks Debüt "Die Therapie" erinnert. Und
wie der Berliner schafft es auch Wulf Dorn, den Leser in einen Strudel aus
Angst, Gewalt und Paranoia zu ziehen. Jedoch braucht er etwas mehr Zeit, um
seine Story in Gang zu bringen. Die ersten gut 100 Seiten führen den Leser in
die Geschichte ein. Der Grundstock für alles Weitere wird hier gelegt, ohne das
"Trigger" auf diesen Seiten ein echter Pageturner ist. Dies ändert
sich schlagartig, als Ellen ihre misshandelte Patientin zum zweiten Mal
untersuchen will. Fast von einer Seite auf die andere erhöht Wulf Dorn
dermaßen stark die Schlagzahl, das man "Trigger" nur schwer aus der
Hand legen kann. Wie Ellen weiß auch der Leser bald nicht mehr, was er noch
glauben soll. Überaus gespannt wartet man auf die Auflösung, die, ähnlich wie
bei "Die Therapie", zwar offensichtlich ist, aber letztlich nicht
erkannt wird.
Stilistisch kann Wulf Dorn ebenfalls überzeugen. "Trigger" liest sich
ausgesprochen flott, ohne dabei platt zu sein. An den richtigen Stellen setzt
Wulf Dorn einen Cliffhanger und sorgt dafür, dass man gefesselt in der
Geschichte bleibt.
Fazit
"Trigger" ist ein ausgezeichneter Psychothriller, der durchaus den
Vergleich mit den großen Namen nicht zu scheuen braucht. Mit gutem Gewissen
kann man der Klappentextaussage von Andreas Eschbach folgen und im Bücherregal
für weitere Romane von Wulf Dorn Platz machen.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 29. März 2010 2010-03-29 19:38:02