Als Dan Tyler erwacht findet er sich in einem fremden Bett, in einer fremden
Wohnung wieder. Neben sich die kopflose Leiche seiner Freundin Leah. Hinzu
kommt, dass sich Tyler an nichts mehr erinnern kann. Aber damit ist der Albtraum
noch nicht zu Ende. Als das Telefon klingelt, befiehlt ihm eine fremde Stimme
den DVD-Player zu starten. Auf dem Bildschirm wird Tyler Zeuge, wie er seine
Freundin ermordet. Um die Beweise zu bekommen, soll er einen Koffer an eine
bestimmte Adresse bringen. Was folgt ist für Tyler ein 24stündiger
Albtraum.
Im Mittelpunkt der Romane von Simon Kernick stehen immer wieder Menschen, die
von einer Sekunde auf die andere in eine extreme Situation gebracht werden.
"Todesangst" bildet da keine Ausnahme. Mit dem Transport des Koffers
beginnt für Dan Tyler eine Odyssee des Schreckens. Wie immer bei Simon Kernick
beginnt auch dieser Thriller überaus spektakulär. Der Leser hat von der ersten
Seite an das Gefühl unmittelbar im Geschehen zu sein. Ein Eindruck, der durch
die hervorragend eingesetzte Ich-Perspektive verstärkt wird. Der Leser ist
immer auf Augenhöhe mit Tyler, mit der Folge, dass man auch nicht mehr weiß,
als der Hauptprotagonist.
Das Problem ist, dass "Todesangst" wie auch die anderen Romane von
Simon Kernick, zum Ende die Luft ausgeht. Zum einen ist es schon recht
unglaubwürdig, was Tyler alles erleiden muss, zum anderen wirkt auch diesmal
die Auflösung der Geschichte konstruiert und unlogisch.
Hier sei vor allem die DVD genannt, deren Entstehung in Anbetracht der
Auflösung schon etwas genauer hätte beschrieben werden müssen.
Fazit
Spektakulärer Anfang, schwaches Ende. Simon Kernick entpuppt sich als Meister
des gelungenen Thrillerauftaktes. Leider schafft er es auch im dritten Roman
nicht, den Leser auf ganzer Linie zu überzeugen. "Todesangst" ist ein
durchschnittlicher Thriller, der sich für ein paar kurzweilige Stunden jedoch
gut eignet.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 15. März 2010 2010-03-15 20:11:11