Ein durch und durch grauer Mann, grau in seiner Seele, grau in seinem Herzen,
grau im Aussehen blickt auf sein Leben zurück. Er wartet auf seine Frau, die
mit der Bahn vom Einkauf in der Stadt zurückkommen sollte.
Eine Privatdetektivin, die ihrem Job bei der Polizei nicht besonders
nachtrauert, der aber ein solcher in der Provinz angeboten wird. Doch gemäß
dem Motto "Alles oder nichts" gibt es neben diesem Angebot den
langersehnten ersten Auftrag: ein fremdgehender Ehemann.
Ein musizierender Einbrecher, der im Heim aufgewachsen war und dem sein Onkel
dringendst ans Herz legt, einen anderen Menschen aus dem Weg zu räumen.
Eine junge Frau, die vom Besuch ihrer Freundin überrascht wird, auf welche
wiederum der Begriff "Banking & Finance" elektrisierende Wirkung
ausübt.
Ein Dozent, dem nicht nur das Kartenlegen seiner Frau auf die Nerven geht, in
Gerolstein wohnt, in Köln arbeitet und täglich mit dem Eifel-Express
pendelt.
Die Kartenlegerin, die der Privatdetektivin die Unterlagen zum Auftrag
übergibt, in welchem diese den Namen des Liebchens ihres Mannes, des Dozenten,
herausbekommen soll.
Der Einbrecher wird vom Onkel verstoßen, weil er den Dozenten zwar geärgert,
aber noch nicht umgebracht hat.
Der Dozent zahlt mehrere tausend Euro, um der Erpressung ein Ende zu setzen und
hofft, die junge Schwarzhaarige, die sich ihm als neue Studentin vorgestellt
hat, im Eifel-Express zu treffen.
Die Privatdetektivin ermittelt trotz Jobangebot in Sachen Ehebruch und trifft
dabei erneut auf den jungen Einbrecher, der inzwischen weiß, dass sein Onkel
vom Dozenten gekauft worden ist und daraufhin einen teuflischen Plan
schmiedet.
Der Dozent versucht, bei der jungen Schwarzhaarigen zu landen. Allerdings lässt
sie ihn ihre Kälte spüren. Der Eifel-Express wird von einem Pflasterstein
getroffen. Der Dozent ist geschockt.
Die Privatdetektivin löst den Auftrag in Sachen Ehebruch, beginnt ihren neuen
Job bei der Kripo in Euskirchen und ermittelt in Sachen Steine-Werfer.
Zum Abschluss ist aus vielen Verdächtigen im Eifel-Express der Täter
herauszufinden.
So oder so ähnlich ließen sich die einzelnen Kapitel des durchaus amüsanten
und spannenden Krimis fortführen. Jedes Kapitel bringt gerade am Anfang des
Buches einzelne, scheinbar losgelöste Teilstücke mit immer neuen Figuren und
Namen hervor. Erst im sechsten Kapitel wird ein Handlungsstrang eines vorherigen
Kapitels wieder aufgenommen. Bis dahin sind etwa hundert Seiten vergangen,
während derer sich der Leser in Geduld üben muss. Die Fäden scheinen anfangs
weit auseinander zu laufen, Querverbindungen und Zusammenhänge erschließen
sich nicht auf Anhieb. Das macht es schwer, dieses Buch über mehrere Tage
hinweg zu lesen. Um den Überblick zu behalten, sollte der Leser vielleicht
abends mit dem Buch ins Bett gehen und es am nächsten Morgen ausgelesen auf den
Nachttisch legen. Die rasanten Aktionen und schnellen Wechsel geben durchaus
Anlass dafür, Spannung ist genügend vorhanden.
Fazit
Das macht es etwas schwierig, dieses Buch in seiner Gesamtheit einzuschätzen.
Der Pendel wechselt ständig zwischen Spannung, Interesse und Verwirrung. Die
Fäden scheinen selbst dreißig Seiten vor dem Schluss noch nicht
zusammenzuführen. Dennoch ist es durchaus lesenswert. Wer also die Gelegenheit
hat, ziemlich zeitnah alles am Stück lesen zu können und sich zutraut, dem
Verwirrspiel der Kölner Autorin zu folgen, dem ist das Buch zu empfehlen.
Gelegenheitsleser, die nur einmal pro Woche zum Buch greifen, sollten diesen
Krimi als Herausforderung betrachten.
Vorgeschlagen von Detlef Knut
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veröffentlicht am 01. Januar 2010 2010-01-01 17:18:47