Lichtlos ist die Erzählung zu einem Rollenspiel. Und anscheinend so etwas wie
ein Einführungswerk. Wenn ich mir die Seite www.lichtlos-rpg.de ansehe, ist es
eine interessante Welt.
Die Kreuzung von Magie und Technik brachte die Lebenden Schatten, auch Torwesen
genannt, in die Welt und die Seelen. Die Welt besteht nur noch aus dem einzigen
Kontinent Dememnon, auf dem vier unterschiedliche Fraktionen leben und
bekriegen. Da sind die naturverbundenen Schattenläufer, die man als eine
Mischung altbekannter Elfen und den Beschützern von Robert Jordans Rad der Zeit
sehen kann. Da sind die fanatischen Hadanter, die in der Person des
Tempelkriegers Firfalgon auftritt, die technokratischen Rothmaren, die mich
einmal mehr an Warhammer 40K erinnern und die Anarchisten, die eigentlich gegen
jeden und alles sind. Sie sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie die
schleichende Infiltration des mächtigen Gegners, die Torwesen, gar nicht
bemerken. Und als es endlich bemerkt wird, ist es für eine Gegenwehr fast zu
spät. Denn der Gegner ist überall. Und er verspricht denjenigen, die ein Tor
öffnen Reichtum und Macht und wiegelt damit Freunde gegeneinander auf, bringt
Feinde zu erbitterten Kämpfen gegeneinander und Sieger bleibt letztlich doch
nur das unheimliche Schattenwesen. Die einzige Möglichkeit, die Schattenwesen
zu bekämpfen findet sich in der Möglichkeit, Traumkraft zu erlangen.
Die Geschichte beginnt mit zwei Schiffen, die auf dem Schlangenmeere dümpeln
und leider ist die Mannschaft tot. Grimfang Beutemacher, seines Zeichens Pirat
war mit jemanden auf hoher See verabredet, aber nicht mit dem Tod, der
plötzlich über beide Schiffe hereinbrach. Wenig später wechselt die Szene und
wir treffen auf einen einsamen Reiter der Hadanter. Firfalgon ist ein religiöse
Fanatiker, der zwar um die acht Götter weiss, gleichzeitig erbitterter Gegner
von Magie und Technik ist. In seiner Begleitung findet sich sein Knappe, der
müde und furchtsam hinter dem Reiter einher läuft, nur um gleich darauf im
Wald in einen Hinterhalt zu geraten. Wieder ein Wechsel in der
Erzählperspektive und wir treffen auf Imdra, eine Schattenläuferin. Bald
darauf findet sich zum Trio noch die geheimnisvolle Technokratin Jennica ein.
Fazit
Das Buch ist von der Qualität gut, wie jedes andere Buch auch. Auf gut 130
Seiten wird die Geschichte erzählt, mit Zeichnungen von Jan Hendrik Sonnwald
aufgelockert, mit einer Chronik ergänzt und angereichert und einer Karte von
Lydia Schuchmann bestückt. Damit bietet die Novelle mehr an Zusätzlichen
Material als manch professionelles Werk grosser Verlage. Und bleibt trotzdem
bezahlbar. Es liegt ganz im Preis-Leistungs-Verhältnis üblicher
Taschenbücher.
Wer sich an meine letzte Besprechung von einem Buch aus dem Scratch-Verlag von
Michael Thiel erinnert, weiss, dass ich nicht ganz begeistert war. Die Novelle
zum Rollenspiel gefiel mir etwas besser. Sie hatte alle Anzeichen einer guten
Handlung mit der Einfachheit einer Kurzgeschichte. Beides im Zusammenspiel
konnten mich diesmal überzeugen. Das Buch las ich gern und kann es durchaus als
Begleitwerk zu einem Rollenspiel empfehlen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 11. Dezember 2009 2009-12-11 07:54:28