Die junge Ärztin Maja Holm sucht nach einer gescheiterten Beziehung Zuflucht in
einer Kleinstadt an der norwegischen Küste. Dort arbeitet sie als
Unfallärztin. In einer Schicht wird Jo Lilleengen mit einer Überdosis Methadon
eingeliefert. Jedoch kann Maja ihm nicht helfen. Die offizielle Erklärung für
den Todesfall kommt ihr allerdings fragwürdig vor. Sie beginnt eigene
Recherchen anzustellen und lässt sich auch von der Tatsache nicht abschrecken,
dass in ihr Ärztezimmer eingebrochen und ihr Nachbar brutal ermordet wird.
Hilfe bekommt Maja durch den Journalisten Stig Norland. Gemeinsam finden die
beiden eine Wahrheit heraus, die die kleine Gemeinde in ihren Grundmauern
erschüttert.
Nordische Krimis stehen nicht erst seit Stieg Larssons erfolgreicher
Millenium-Trillogie bei deutschen Lesern hoch im Kurs. "Die Anatomie des
Todes" ist jetzt der Auftakt einer Krimiserie des dänischen Autors Michael
Katz Krefeld, der zuvor zahlreiche Drehbücher für das dänische Fernsehen
verfasst hat. Und so schreibt Katz Krefeld auch sehr szenisch. Leider gelingt es
ihm nicht, seinem Plot die Klasse und Spannung zu geben, die nötig ist, um den
Leser richtig zu packen. Etwas unspektakulär plätschert die Handlung dahin,
ohne echte Spannungshöhepunkte zu haben.
Dabei hat Michael Katz Krefeld mit Maja Holm eine durchaus interessante
Hauptfigur erschaffen: Eine junge Ärztin, die nach der Trennung von ihrem
Freund auf der Suche nach sich selbst ist, und dabei in eine überaus
mysteriöse Geschichte verwickelt wird. Nebenbei muss sie sich auch der
aufkeimenden Gefühle für den Journalisten Stig Norland klar werden.
Dies alles hat Michael Katz Krefeld passend erdacht und stilistisch ausgereift,
jedoch nicht sonderlich spannend umgesetzt. Nach gut einem Drittel ist die Luft
raus. Zwar bleibt die Geschichte interessant, vermag aber keine echten
Höhepunkte mehr zu setzen.
Fazit
Das Prädikat Top-Thriller ist für "Die Anatomie des Todes" etwas
hoch gegriffen. Der Roman ist ein durchdachter Krimi, dessen Spannungslevel aber
deutlich ausgeprägter hätte sein können.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. Dezember 2009 2009-12-01 19:53:00