Der zweite Roman der Hannoveranerin handelt von einem Mann, in dem ein
Wolfsdämon lauert. Ein Erbe, das er nicht mag, aber ab und zu durch- bzw.
ausbricht. David, so der Handlungsträger, trifft auf Meta und fühlt sich
sofort zu ihr hingezogen. Der männliche Held der Erzählung, David, ist ein
Schläger und Möchtegern Künstler. Leider bleibt auch dies nur eine
Erwähnung, nichts weiter. Ihr Zusammentreffen bei einem One-Night-Stand, beide
betrunken, aber nicht betrunken genug, irren durch die laue Sommernacht und
landen dann in Davids Appartment im Bett und Meta ist darüber nicht sehr
glücklich, einen jüngeren Mann im Bett gefunden zu haben. Meta,
Kunstverkäuferin in einer schicken und angesagten Galerie weiss zuerst nicht,
wie sie sich verhalten soll. David, dem etwas dümmlichen Schlagetot scheint es
nicht anders zu gehen. Vor allem mit seinem Wolfserbe. Es schlummert in ihm und
sein Rudel, in dem er die unterste Rangstufe bekleidet, lehnt jeden Umgang mit
Menschen ab. David hat Mühe, sein Geheimnis zu wahren.
Fazit
Wintermond ist, ebenso wie der erste Roman der Reihe Morgenrot, ein in sich
abgeschlossener und durchaus unabhängig zu lesender Roman. Zwar beschreibt die
Autorin Tanja Heitmann diesmal schon mehr Hintergründe zur Familiengeschichte
der Handlungsträger, doch bleibt weiterhin im Dunklen der Erzählung, wie bzw.
warum überhaupt der Dämon sich seinen "Wirt" ausgesucht hat. Die
recht einfache Erklärung, das die vom Wolfsdämon befallenen Personen bereits
mit ihren blauen Augen und diese als Dämonenmal bezeichnet, zur Welt kamen,
finde ich unbefriedigend. Tanja Heitmann deutet viel zu viel an, erklärt wenig.
Hintergründe werden nur angeschnitten und einen Grund, eine Triebfeder, die die
Helden antreibt sucht man vergeblich. So bleibt die Heldin Meta weiterhin ein
Mädchen, dass sich vor allem schön anzieht aber ansonsten weiterhin darauf
verzichtet, erwachsen zu werden. Die unvollständige Wandlung zu einer
Erwachsenen Person hindert den Leser weiterhin, damit zurecht zu kommen. Was
geschieht mit der Fähigkeit, den Wolfsdämon zu rufen? Wozu nutzt die
Fähigkeit? Abgesehen vom Sex scheint die Beiden nichts miteinander zu
verbinden. Und die Figuren selbst? Etwas flach, sie leben nicht, sondern werden
beschrieben, wie sie leben. Was ist mit den anderen Personen, die vorgestellt,
aber nicht mit Leben gefüllt werden? Vieles bleibt offen. Wenn das alles im
Abschlussband erzählt werden soll, dann hat die Autorin viel zu tun. Die Idee
der Werwolfreihe ist lesenswert, gelungen auch die Beschreibung des
Wolfsschattens. Der Roman ist recht gut geschrieben. Man verfolgt gern die
beiden Figuren, aber so ganz zufrieden bin ich leider nicht.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 27. November 2009 2009-11-27 11:33:11