Franz Rottensteiner stellt von elf europäische SF-Autoren jeweils eine
Kurzgeschichte vor. Die Auswahl der Autoren und deren Werke ist erlesen und ein
Höchstgenus für Kenner dieses Genre.
In
Stanislaw Lems
"Experimenta Felicitologica" versucht ein begnadeter Wissenschaftler
das universelle Glück im ganzen Universum zu schaffen, weckt dazu sogar seinen
toten Professor im Grab auf, nur um am Ende resigniert festzustellen, dass
dieses Vorhaben schlichtweg unmöglich ist. Eine nützliche philosophische
Vorlesung über das Wesen des Glücks.
Der Mensch als Versuchsobjekt in einem Labor von Außerirdischen; darum geht es
in der Geschichte "Beobachtung der Vierfüßer" von J. P. Andreson.
Die Erzählpersonen wechseln geschickt zwischen Akteuren und zeugen eine
Hochspannung, die es fast unmöglich macht, das Buch vor dem Ende aus der Hand
zu legen.
Der Schießplatz von Sewer Gansowski beschreibt den Testfall einer perfekten
Kriegsmaschine, die selbst nicht zerstörbar und jeden ihrer Feinde zur Strecke
bringt, einschließlich ihres Erfinder und seiner Auftraggeber.
Ein Ring ermöglicht einem irdischen Wesen die Reise zu seinem Schöpfer. Dort
erhält er die Möglichkeit, sich in alternativen Welten umzuschauen und sich
eine für sein weiteres Leben auszusuchen. Die unausgesprochene Frage des Autors
Svend Age Madsen, welche die beste aller Welten ist, wird hier auf eigenwillige
Weise beantwortet.
Neben einem Vorwort von Franz Rottensteiner enthält das Büchlein am Ende eine
kurze Biographie aller Autoren und deren wichtigsten Werke.
Fazit
Ein wahres Kleinod an guter Science-Fiction und eine Fundgrube für jene die
nach Werken guter SF-Autoren auf der Suche sind.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
[Profil]
veröffentlicht am 10. Juni 2003 2003-06-10 14:26:53