Kommunikation in der Familie findet ständig statt. Man kann nicht
Nicht-Kommunizieren. Ob durch Sprache, Mimik oder Gestik, immer übermittelt ein
Familienmitglied dem anderen eine Information. Das scheint jedem klar. Doch
leider gibt es in vielen Familien verfestigte Kommunikationsmuster, die gerade
in Konfliktsituationen zu keinem befriedigenden Ergebnis führen. Das
vorliegende Buch beschäftigt sich daher mit der Frage wie Kommunikation gerade
bei Problemen in der Familie aussehen kann. Die Autorin des Buches, Dr. phil.
Christa Schäfer erarbeitete das Thema in Zusammenarbeit mit dem
Mediationszentrum in Berlin. Hier finden Kurse zum Thema Kommunikation in der
Familie statt. Diese werden gut von den Teilnehmern angenommen und die Nachfrage
steigt. Damit scheint das Mediationszentrum einen Themenbereich aufzugreifen,
der viele Menschen jeglichen Alters beschäftigt.
Im ersten Kapitel geht es zunächst allgemein um das Thema Familie und ihre
verschiedenen Formen. Zudem wird auf die Relevanz einer sicheren Bindung
zwischen den Familienmitgliedern eingegangen. Konflikte entstehen im Alltag und
Eltern wie Kinder haben je unterschiedliche Sichtweisen auf den Konflikt. Einige
Erkenntnisse aus der Kommunikationstheorie werden vorgestellt und die Bedeutung
der emotionalen Intelligenz hervorgehoben. Emotionen sind nämlich
unerlässlich in einer Familie und zudem ansteckend, sie können in
Problemsituationen förderlich oder hinderlich sein.
Im zweiten Kapitel geht es um eine wichtige Methode der Mediation, nämlich das
aktive Zuhören. In vielen Situationen werden Kommunikationsblocker eingesetzt,
um eine Problemlage schnell zu lösen. Aktives Zuhören ist förderlicher.
Anhand von Übungen kann der Leser diese Fähigkeit erlernen.
Das dritte Kapitel handelt von Ich-Botschaften und ihrer Wirkung. Die einzelnen
Bestandteile, nämlich die nicht wertende Beschreibung einer Beobachtung, das
ausgelöste Gefühl, das Bedürfnis und eine Bitte werden verständlich erklärt
und können anhand von Fallbeispielen und Übungen erprobt werden.
Im vierten Kapitel kommt nun der "Runde Tisch" zum Tragen. Hier werden
Regeln mit allen Familienmitgliedern abgesprochen. Im Idealfall wird damit
Konflikten vorgebeugt und das Familienleben positiv verändert, im Sinne von
gegenseitiger Rücksichtnahme und Akzeptanz.
Fazit
Das Buch ist für Väter und Mütter geschrieben, die lernen möchten, interne
Konflikte der Familie zu lösen und neuen Konflikten nach Möglichkeit
vorzubeugen. Auch kompliziertere Sachverhalte aus der Kommunikationstheorie kann
die Autorin verständlich erläutern. Die Übungen regen an, das Gelesene
auszuprobieren und dann im eigenen Umfeld umzusetzen. Aktives Zuhören und das
Senden von Ich-Botschaften können übrigens auch zur Lösung von Konflikten in
anderen Lebensbereichen eingesetzt werden.
Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert
[Profil]
veröffentlicht am 16. August 2009 2009-08-16 13:42:43