Es gibt ein neues Buch zu Harry Potter: "Harry Potter in 60 Minuten von
Eduard Habsburg (München; Wien: Thiele-Verlag, 200[8]). Es erscheint im Rahmen
der Reihe: Die Welt in 60 Minuten und erläutert auf 108 Seiten erstes Wissen
zur Autorin JKR, zu Harry Potter und seiner Welt. Zielgruppe sind nicht die
Leser der Werke, sondern diejenigen, die noch nichts von JKR gelesen haben und
nun kurz über das Phänomen Harry Potter informiert werden wollen. Eine
Kurzzusammenfassung der sieben Bände und auch eine Bewertung der ersten fünf
Filme liegt vor.
Das Büchlein ist ganz nett, aber eindeutig zu oberflächlich geraten.
Interessant vielleicht noch, dass die Erfolgsfaktoren der Reihe mit der
gekonnten Mischung der Serie zusammenhingen: Harry Potter habe im Gegensatz etwa
zu Tolkien Bezüge zu unserer Gegenwart, es sei eine genau beobachtete
Coming-of-age-Story, enthalte Elemente der Internatsromane von Jane Eyre bis
Enid Blyton ebenso wie Elemente des Detektivromans und der Rätselgeschichte.
Das Besondere am Buch sei aber neben Rowlings überschäumender Phantasie, die
sie als Meisterin und Nachfahrin von Lewis Carroll beweise vor allem der
Tatbestand, dass die Beziehung Harrys zu Voldemort dem Protagonisten seine
Tiefe, seine Verletzlichkeit und seine Dramatik gäbe (S. 67). Dies positioniere
Harry meilenweit weg von den klassischen Kinderhelden.
Harry Potter sei Weltliteratur und ei großartiges Opus für Kinder, ebenso wie
für Erwachsene.
Gibt es Kritik? Nur sehr sehr leise. Band 4 sei zeitweise zu verästelt, Band 5
zu lang, die Schwäche von Band 7 sei der zu langatmige Mittelteil. Dennoch sei
Band 7 ein "großartiger Abschluß einer großen Serie."
Fazit
Dies ist das Fazit des kleinen Bändchens, welches als Zielgruppe - dies muß
noch einmal gesagt werden - keine Harry Potter Fans oder -kenner fokussiert,
sondern diejenigen im Auge hat, die Harry Potter noch nie gelesen haben und
dennoch über das Phänomen "Harry Potter" informiert werden wollen.
Wenn man sich dieses - enge - Ziel des Bändchens vor Augen hält, dann hat es
sein Ziel erreicht. An Werke wie das von Michael Maar: "Warum Nabokov Harry
Potter gemocht hätte" und andere kommt es aber nicht heran. Bedeutsam und
hier vorgestellt wird es von mir nur, weil es bislang m.W. das einzige
deutschsprachige Werk der Harry-Potter-Sekundärliteratur ist, welches nach dem
Erscheinen von Band 7 und somit dem Abschluss der Reihe erschienen ist.
Vorgeschlagen von Bernhard Nowak
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veröffentlicht am 07. August 2009 2009-08-07 22:10:58