Christian Bedor lernte ich kennen, als er sich bei mir für den Darmstädter
Spät Lese Abend bewarb. Er ist nicht nur ein Buchautor, der sich mit seinem
Buch vorstellen wollte, sondern er ist auch ein Postkartenkünstler und
betätigt sich als Müllzeit-Los-Croupier. Beim Darmstädter Spät Lese Abend
ging es jedoch nicht darum, dass er einen Auftritt mit seiner roten Mülltonne
hatte, sondern er stellte sein neues Buch Bewegungsversuche vor. Mir gefiel
dabei sehr, wie er sein Buch vorstellte. Nach dem Spät Lese Abend habe ich das
Buch allerdings nicht sofort lesen können. So blieb es eine zeitlang unbeachtet
auf einem Stapel noch zu lesender Bücher.
Als ich dann mal wieder Zeit zur Verfügung hatte, blätterte ich zuerst
lustlos, dann mit immer mehr Spannung in dem Buch. Wenig später hatte ich mich
festgelesen. Die zwanzig Kurzgeschichten in diesem Buch unterhalten den Leser.
Sogar mehr als einmal, weil man durchaus bereit ist, einen Text mehrfach zu
lesen. Dieser Umstand liegt darin begründet, dass einfache Dinge plötzlich
ganz neu betrachtet werden können. Bewegungsversuche ist ein
"Arbeitsbuch", denn man muss sich genauer damit beschäftigen.
Fazit
Der erste Schritt, war das Buch in die Hand zu nehmen. Der Zweite darin zu lesen
und der dritte Schritt schliesslich, sich mit den zeitkritischen, teils
satirischen Texten auseinander zu setzen. Christian Bedor und sein Ko-Autor
Michael Liebusch bieten keine Lösungen für anstehende Probleme an, sie bieten
nur eine andere Sichtweise. Die ungewöhnlichen Geschichten haben mir sehr viel
Spass gemacht.
Wenn Bewegungsversuche es geschafft hat, etwas zu bewegen, dann sicherlich im
Gehirn des Lesers.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 07. Juli 2009 2009-07-07 12:55:52