Eigentlich kennen wir schon alles aus der Zeitung. Die
"Stinkefinger-Affäre", der Drogentest, die Disco-Affäre, die Liebe
zu Claudia Strunz und die Watschn für Lothar Matthäus. Was wir vorher noch
nicht gewusst haben: Ein Grabstein hätte beinahe seine Fußballerkarriere
zerstört. Da war Stefan Effenberg drei Jahre alt. Und: In ihm steckt ein
kleiner Picasso. Effe hat das Malen entdeckt, im nächsten Jahr will er sogar
eine Ausstellung in Hamburg machen.
Keine Frage: Effe setzt auf den Bohlen-Effekt. Viel Wirbel im Vorfeld. Wenig
Neues im Buch. "Ich hab's allen gezeigt" hört sich nach einem großen
Rundumschlag des Fußballers an. Falsch! Auf 3 CDs ist sein Leben plötzlich gar
nicht mehr so spektakulär. Effenberg erzählt von seiner Kindheit, der Schule,
dem ersten Profivertrag in Gladbach, der Zeit in Florenz und den Jahren beim FC
Bayern München. Klar, je berühmter er im Laufe des Buches wird, desto besser
werden die Geschichten - und die Skandale. Viele Leute kriegen ihr Fett weg,
doch das anscheinend auch zu recht. Andere lobt Effe dagegen über den grünen
Klee, frei nach dem Motto: Habe mich lieber zum Freund als zum Feind. Was mit
der Zeit nervt: Egal, welcher Skandal passiert ist, der arme Stefan war
natürlich nie alleine an irgendetwas schuld.
Fazit
Ein bisschen mehr Selbstkritik hätte ganz gut getan. Ansonsten eine Biographie
mit hohem Schmunzel-Faktor.
Vorgeschlagen von Peter Bahner
[Profil]
veröffentlicht am 22. Mai 2003 2003-05-22 07:54:56