Ein Jahr nachdem die USA, Russland und Deutschland den Geheimvertrag TRIAS
unterschrieben haben, hat sich eine neue Terrorgruppe mit Namen Hexagon
formiert. Ihr Ziel ist die Schwächung der Volkswirtschaften der drei
TRIAS-Länder. So tötet ein Kamikazepilot Hunderte von Touristen an den
Niagarafällen und ein Wolgastaudamm wird zerstört und reißt tausende Menschen
in den Tod. Pate des Widerstandes ist der venezulanische Präsident Victor
Rodriguez, der auf die vermeintliche imperialistische Vorherrschaft der USA mit
Enteignungen amerikanischer Öl- und Wasserkonzerne reagiert. Der BKA-Mann
Markus Croy. der seinerzeit das TRIAS-Abkommen sicherte, ermittelt gegen Hexagon
und gerät sehr bald in die Schusslinie der Terrorgruppe.
Mit »Hexagon« legt der in Potsdam geborene Autor Marc Kayser seinen zweiten
Politthriller um seinen Protagonisten Markus Croy vor. Wie schon bei »Trias«
hat der Autor auch diesmal einen überaus ambitionierten und wirklichen guten
Plot erdacht. Im Zentrum der Handlung steht der Kampf um die internationale
Trinkwasserversorgung. Da Kaysers Romane immer etwas in der Zukunft angesiedelt
sind, gelingt dem Autor ein packender Blick in die Zukunft. Überhaupt ist
»Hexagon« etwas rasanter, als sein Vorgänger. Wo »Trias« zwar ebenfalls
einen packenden Plot, aber Längen in der Umsetzung hatte, kann »Hexagon«
überzeugen. Sehr geschickt bewegt sich Marc Kayser auf internationalem Parkett
und verwirbt Zukunftsaussichten, aktuelle politische Geschehnisse und deutsche
Geschichte zu einem lesenswerten Thriller, der gerade in der ersten Hälfte
absolut zu überzeugen weiß. Lediglich im letzten Drittel geht dem Roman ein
wenig die Puste aus. Hier hat »Hexagon« ein paar Längen, die man
überblättern kann. Auch Markus Croy kann noch nicht ganz überzeugen. Kaysers
Hauptfigur hat zwar schon deutlich an Profil gewonnen, doch immer wieder gibt es
Szenen, die nicht Recht zu der Figur passen wollen. Als Beispiel sei hier ein
Dialog von Seite 335 genannt. Dort spricht Croy eher wie ein G-Man in einer sehr
bekannten Romanheftserie. Ein Jargon, der nicht richtig zur Figur passen
will.
Insgesamt ist Marc Kayser mit »Hexagon« ein guter Politthriller gelungen. Es
ist sehr erfreulich zu sehen, dass aus Deutschland auch Politthriller kommen,
die sich auf internationalem Parkett bewegen können. Marc Kayser ist auf dem
besten Wege dazu, die deutsche Antwort auf Tom Clancy oder Vince Flynn zu
werden. Wie schon bei »Trias« kündigt sich auch bei »Hexagon« der nächste
Roman im Epilog an. Ein Roman, auf dem man durchaus gespannt sein darf.
Fazit
Hexagon« ist ein guter Politthriller aus deutscher Feder, der Lust auf weitere
Romane um Markus Croy macht.
Vorgeschlagen von Michael Krause
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veröffentlicht am 01. Juli 2009 2009-07-01 21:34:31