Solange sie ein wesentlich sich gegen ein Anderes setzender polemischer Begriff,
d. h. die Negation der Monarchie war, ließ sich die demokratische Überzeugung
mit vielen politischen Bestrebungen verbinden. In der Sozialdemokratie hing sie
mit dem Sozialismus zusammen. Sie konnte auch konservativ sein, was der
Philosoph Pierre-Joseph Proudhon prophezeite (konservativer Anarchismus). Die
demokratische Theorie hatte oftmals keinen politischen Inhalt und war nur
Organisationsform. Schon der Soziologe Max Weber hat in "Parlament und
Regierung im neugeordneten Deutschland" 1918 ausgeführt, daß der Staat
soziologisch nur noch ein großer Betrieb ist und heute wesentlich
Verwaltungsapparat. Der Jurist Hans Kelsen zog den Schluß, Demokratie ist nicht
nur Frage des Staates, sondern auch der wirtschaftlichen Betriebe und des
Verwaltens.
Blicken wir auf die Gegenwart, so haben diese Denke wohl hinsichtlich des
Primates der Verwaltung in so genannten demokratischen Staatsformen Recht
behalten. Trocken, öde und kaum zu durchschauen - so lautet ein oft
anzutreffendes Bild gegenüber dem Verwaltungsrecht. Daß dem nicht so ist,
zeigt der vorliegende Band:
In verständlicher, kurzweiliger und vor allem einprägsamer Weise führt er in
das Rechtsgebiet mit seinen zahlreichen Facetten ein. Von der Frage, was
Verwaltung eigentlich ist, führt der Weg dabei über deren Handlungsinstrumente
bis hin zu den Ansprüchen des Bürgers gegen den Staat bis hin zu den wichtigen
Gebieten des Besonderen Verwaltungsrechts
Dieses Buch erfüllt den Anspruch eines optimal einführenden Kompendiums zum
Thema und überzeugt durch eine besondere Leichtigkeit der Schreibweise.
Fazit
Dem rechtlichen Verständnis für den großen Verwaltungsapparat, wie ihn einst
die Philosophen prophezeiten, wir mit diesem Buch Rechnung getragen.
Vorgeschlagen von Daniel Bigalke
[Profil]
veröffentlicht am 26. April 2009 2009-04-26 10:13:08