Es gab einmal eine Zeit, da regierten gleichzeitig zwei Päpste. Einer davon war
Johannes der XXII. Johannes residierte in der französischen Stadt Avignon wo
ein beeindruckender Papstpalast entstand. Von diesem Papst heisst es, dass er
eine Prophezeiung hinterlassen hat. Dieses Geheimnis soll wichtige Ereignisse
bis ins Jahr 4000 vorhersagen. Die Familie Esperanza hütet das Geheimnis und
kennt das Versteck. Nach dem Tod ihres Grossvaters Louis Esperanza muss Estelle
Esperanza das Geheimnis hüten. Ihr Grossvater gehörte zu den Wächtern des
Papstpalastes, was die Wahrung des Versteckes vereinfachte, vor allem weil er
selbst nicht genau weiss, wo sich das Versteck befindet. Estelle selbst fand den
Papstpalst seit Kindesbeinen an sehr fesselnd. Die Manie ihres Grossvaters
entfremdete ihn immer mehr von der eigenen Familie. Das gestörte
Familienverhältnis belastet natürlich Estelle. Ein Zerwürfnis zwischen ihrem
Vater und ihrem Grossvater ist für sie nicht sehr angenehm. Jahre später ist
Estrelle die stellvertretende Kuratorin des papstpalastes in Avignon. Ihr Chef
ist Herr Brac, der sie ständig schikaniert.
In dieser Zeit fällt der Mord an einem Wächter, der nicht aufgeklärt werden
kann, dafür aber Estelles Grossvater auf den Plan ruft. Der herzkranke Mann
beschwört Estelle, seinen Theorien Glauben zu schenken und seine Verantwortung
zu übernehmen, das Geheimnis um die Prophezeiung zu wahren. Estelle will ihrem
Grossvater keinen Glauben schenken, doch der alte Mann ist äusserst beharrlich.
Angeblich hütet die Familie seit Jahrhunderten das Geheimnis um zu verhindern,
dass eine nicht näher beschriebene Macht, sich dessen bemächtigt.
Bei Renovierungsarbeiten im Palast finden Arbeiter hinter einer Freske einen
Hohlraum. Estelle, durch die Theorien ihres Grossvaters angefixt ist neugierig
und will persönlich die Maueröffnung vergrössern. Die Mauer stürzt dabei ein
und legt eine kunstvolle steinerne Rosette frei. Ihre Eigenmächtigkeit nutzt
Brac aus und beurlaubt Estelle mit sofortiger Wirkung.
Estelle wird Zeuging eines weiteren Mordes und Louis überredet seine Enkelin
des Nachts in den Palast einzubrechen. Gemeinsam beginnen sie eine hastige
Suche, werden jedoch vom Archäologen David Perisse gestört. Estelle kennt den
Mann, denn er war nicht nur ihr Professor, sondern auch eine Zeitlang ihr
Geliebter. Die beiden weihen notgedrungen David in ihr vorhaben ein und
entdecken tatsächlich eine uralte Kiste. Diese enthält neben einer Tiara
etliche Edelsteine, von einem Gehimnis fehlt jede Spur. Das Trio wird von Brac
entdeckt, woraufhin Louis eine Herzattacke erleidet. Im Krankenhaus wird ein
Mordanschlag auf ihn ausgeführt. Estelle, die kurz darauf in das Krankenzimmer
kommt, kann nur noch ein paar vage Hinweise erhalten, unter anderem auf einen
Geheimbund 'Die Brüder des Judas'.
Jetzt endlich schenkt Estelle Esperanza den Ausführungen ihres Grossvaters die
entsprechende Aufmerksamkeit. Das führt aber zu Erkenntnissen, die ihr gar
nicht gefallen und zu einem Zerfall der Familie führen kann. Denn anscheinend
sind Mitglieder der Familie der Bruderschaft zugeneigt. Lediglich der Bauleiter
Olivier scheint immer zur Stelle zu sein, wenn Estelle mal wieder in der Klemme
steckt. Und dann gibt es noch den Würfel und Estelle würfelt nur 2 5 5 6 6 7,
immer.
Fazit
Innerhalb der Mystery-Romane gibt es immer noch diese Anhäufung um Geheimnisse
der katholischen Kirche. Was mit Sakrileg begann, wird in ständig neuen
Abänderungen wieder und wieder veröffentlicht. Diese Aussage soll nicht
negativ gemeint sein, denn unter den Romanen finden sich immer wieder gute
Krimis. So wie in diesem Buch, dessen Titel Die Prophezeiung von Avignon nicht
nur zutreffend übersetzt wurde, sondern auch gut zur Erzählung passt. Das Buch
ist spannend geschrieben, keine Frage, jedoch keine besonders tiefgreifende
Erzählung. Sie ist immer wieder überraschend in ihren Wendungen, intrigant und
spannend in der Fortführung und, um diesen Ausspruch mal wieder zu benutzen,
atmospärisch dicht. Mir hat der Roman als unterhaltsame Spannungslektüre gut
gefallen. Ich vermisste das berühmte französische Geheimnisvolle der
Kriminalfilme.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 17. April 2009 2009-04-17 06:35:34