Vorwort über Science Fiction
Ein Vorwort über Science Fiction, also über die wissenschaftliche
Zukunftserzählung ganz Allgemein, ist in vielen Fällen hilfreich. Allerdings
ist die Zusammenfassung für mich überflüssig gewesen. Mich persönlich hätte
jedoch mehr interessiert, wie die einzelnen Erzählungen zustande kamen. Phil
Good, ich bleibe mal bei dem Pseudonym, greift durchaus gesellschaftsrelevante
Themen auf und setzt sie um. Die Erzählungen sind in jedem Fall lesenswert. In
seinen Geschichten spielt er auch auf bestehende Erzählungen an, etwa an THX
1138 oder den Autor Stanislaw Lem.
Starline Mining Corporation
In der Geschichte um die Starline Mining Corporation, kurz SMC, geht es um die
aktuelle Gesellschaft, Menschen werden entlassen, Kosten müssen gesenkt,
Arbeitskraft optimiert werden. Und wenn alles nicht mit den Kräften der
Marktwirtschaft funktioniert, dann wird wieder Gewalt eingesetzt. Die Erzählung
erinnert an ein BWL-Handbuch mit genau so viel Spannung. Zudem war der ständige
Wechsel zwischen verschiedenen Erzählern nicht ganz glücklich gewählt.
Vor dem letzten Gefecht
Roland setzt sich zu einem jungen Mädchen auf die Bank im Park, die damit
beschäftigt ist in ihren Zeichenblock zu malen. Eigentlich wollte Roland in
seinem Buch lesen und das Mädchen verscheuchen. Doch als er sich auf das
Mädchen Michelle einlässt, erfährt er eine sehr seltsame Geschichte von
seltsamen Ereignissen und Wesen.
Karma Nr. 4891
Hier wird über das Ministerium für Gerechtigkeit berichtet. Und das
übliche, eine Frau, eine Geliebte und ein Mann dazwischen. Und die Geschichte
über Kons, die es schon mal gab.
Evas Entscheidung
Als letzter Mensch der erde hat man es nicht leicht, auch wenn, oder gerade
wenn man bereits 81 Jahre alt ist. Und dann kommen die ersten Nichtmenschen auf
dem Planeten an. Schon durch den Namen hatte ich gewisse Vorstellungen wie die
Erzählung enden wird.
Der Sheik von Lucerne
Dieser Erzählung liegt der Klimawandel zu Grunde. Öl gibt es keines mehr und
der Wasserstoffantrieb sorgte für eine Verknappung des Trinkwassers.
Die dritte Lektion oder: Was ist Erfolg?
Diese Erzählung nimmt das Thema künstliche Intelligenz auf und die
Diskussion mit einer intelligenten Rakete. Der Ausgang der Geschichte ist
bekannt. Eine einfache Nacherzählung von Dark Star.
Das Fischerprinzip
Wenn man zwei Dinge auf einmal durchziehen will, um eine Prüfung noch besser
zu gestalten, muss man damit rechnen, Dritte auf den Plan zu rufen. Eine nette
Verschwörungstheorie, die sich dem Leser hier erschliesst.
Das SAD-Experiment
Yela verliess überhastet, ja in Panik, ihre eigene Hochzeit. Solche
Grundvoraussetzungen sind für eine Geschichte sicherlich nicht neu. Aber dies
ist eine SF-Geschichte. Andererseits ist es aber auch der Beginn eines Romans,
den Phil Good gerade schreibt. Dementsprechend ohne einem richtigen Abschluss.
Fazit
Insgesamt gesehen kann man die Erzählungen lesen, man sollte jedoch keine
grossen Ansprüche daran stellen. Ich bin etwas enttäuscht über die Umsetzung.
Die Ideen sind nicht neu, aber man hätte mehr daraus machen können. Vor allem
die beteiligten Personen wirken nicht echt. Wenn er hier etwas mehr Beschreibung
und Leben hinein bringen würde und den Geschichten mehr Schwung verleihen, gabe
es weniger zu bemängeln. So ganz "warm" wurde ich mit den Geschichten
nicht. Noch den besten Ansatz hatte Das SAD-Experiment. Aber das ist leider nur
der Anfang eines neuen Romans.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 17. April 2009 2009-04-17 06:14:32