Im Herzen der Sahara sucht die Archäologin Hannah Peters nach Spuren der
Entstehungsgeschichte der Menschheit. Die Wüste ist tagsüber heiss, in der
Nacht kalt. So lernten wir Hannah Peters in Medusa kennen. Jetzt lebt Hannah
wieder in Deutschland und wird vom Landesmuseum Halle zum Harz geschickt. Hannah
ist in Halle damit beschäftigt, das bedeutenste Fundstück Deutschlands der
letzten Jahrzehnte zu untersuchen. Die Himmelsscheibe von Nebra.
Die Archäologin steckt mit ihren Forschungen fest. Sie kommt auf der Suche
nach Erklärungen für die Symbole nicht weiter, dafür erhöht sich der Druck
ihres Chefs, der unbedingt Ergebnisse sehen will. Wie es der Zufall will, werden
ihr in dieser Zeit Hinweise gegeben. Ein reicher Sammler und Hobbyarchäologe
meint Hinweise und Übereinstimmungen mit Markierungen im Harz gefunden zu
haben. Im Mittelpunkt steht dabei der Brocken. Langsam erkennt sie, dass die
Scheibe weit mehr ist, als nur ein Symbol oder astronomisches Hilfsmittel.
Scheinbar ist sie der Schlüssel zu einer fremden Welt. Und im Mittelpunkt steht
der Brocken, der Hexentanzplatz am 30sten April. Die Tourismusindustrie plant
bereits für das Ereignis und auch Hannah kommt zum richtigen Zeitpunkt dort an.
Nur das Wetter spielt nicht mit. Schneestürme toben, unerklärliche
Himmelserscheinungen zeigen sich, seltsame Wesen werden gesehen und Menschen
verschwinden, ohne Spuren zu hinterlassen.
Fazit
Ein paar Informationen zur Himmelsscheibe von Nebra:
Die älteste bekannteste Darstellung des nächtlichen Himmels bietet die
sogenannte Himmelsscheibe von Nebra. Die aus der Bronzezeit stammende, etwa 3600
Jahre alte Sternenscheibe, wurde im Juli des Jahres 1999 in der Nähe der
kleinen Unstrutgemeinde Wangen bei Nebra an der Unstrut in Sachsen-Anhalt
gefunden. Sie ist ein aussergewöhnlicher kosmologischer Fund und fordert neue
Erwartungen über die Geschichte der Astronomie und der Religion der
europäischen Frühgeschichte ein. Sie zeigt Sonne, Mond, Sterne und zwei
rätselhafte Bögen als Goldeinlegearbeiten. Die Archäologen vermuten, denn
etwas anderes ist nicht möglich, sie besitze religiöse Bedeutung (ist eine
Vermutung wie alles andere auch. Bei den Archäologen habe ich festgestellt,
immer wenn sie etwas nicht erklären können, sind es religiöse Gründe, die
sie annehmen.) und diente dazu um den Frühlings- und Herbstanfang und Saat- und
Erntezeiten zu bestimmen. (Letzteres ist ziemlich unwahrscheinlich, das kann
jeder Bauer anhand des Wetters und der Jahreszeit selbst bestimmen) Die
Darstellungen der Himmelskörper sind nicht massstabsgetreu noch zeigen sie
Sternenkonstellationen, die mit Ausnahme der Plejaden, erkennbar sind.
Nach Marc Hillfeld, Wolfgang Hohlbein und einigen anderen nahm sich nun auch
Thomas Thiemeyer des Themas an. Die Faszination Archäologie hat ein wenig
nachgelassen, ist das ferne Land am Nil doch geheimnisvoller als das deutsche
Mittelgebirge. Das Buch verliert ein wenig an Reiz. Auf der anderen Seite steht
der Pluspunkt, man kennt den Ort. Eventuell war auch schon jemand dort und kennt
den Ort aus eigenem Augenschein. Hier ist natürlich der Autor gefragt, den Ort
entsprechend seiner Eigenheiten und tatsächlichen Bestände zu beschreiben.
Mehr als nur ein Leser wird sein Augenmerk auf die richtige Beschreibung
legen.
Während sich der erste Teil des Romans mehr wie ein Krimi liest, kommt der
unheimliche Teil im Lauf der Handlung zum Tragen. Die Handlung selbst ist nicht
geradlinig und gefällt mir daher, weil man als Leser mitdenken muss. Die
Personen sind lebensnah beschrieben und überzeugen ebenfalls. Mir persönlich
gefiel der Roman sehr gut. Auch wenn die Faszination Ägypten aus Medusa fehlt.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 30. März 2009 2009-03-30 07:21:37