Thomas J. Ward ist mit seinen dreizehn Jahren der Lehrling des Spook geworden.
Seit knapp einem Jahr ist er nun in der Lehre und das ist so etwas wie eine
Auszeichnung, denn nur der siebte Sohn eines siebten Sohnes kann in den Dienst
eines Spook treten, um später selbst Spook zu werden. Die Lehre Toms umfasst
neben dem Bannen von Geistern und Dämonen und Boggards auch den Umgang mit
Hexen und anderen Personen, die sich der Zauberei hingeben. Gerade im Umgang mit
Hexen wurde Tom vom Spook gewarnt. Trotzdem hat sich Tom auf den Umgang mit
Hexen eingelassen. Denn er trifft auf Alice und mit ihren spitzen Schuhen hat
sie nicht nur die äusseren Merkmale einer angehenden Hexe. Die beiden bestehen
auch manch Abenteuer und Alice hat dem jungen Burschen mehr als einmal das Leben
gerettet.
Langsam nähert sich das Jahr dem Ende zu. Der Herbst steht vor der Tür und
der Spook, John Gregory, macht sich bereit in den hohen Norden zu reisen. Dort
in Anglezarke steht dessen Winterhaus. Im Winter geht der Spook im Norden seiner
Arbeit nach, die dort ansässigen Menschen vor dem Bösen zu schützen. Doch die
Abreise geschieht schneller als beabsichtigt, denn eines Abends taucht ein
Fremder auf, mit einem Brief für den Spook. Er selbst ist wie ein Spook
gekleidet. Tom, der den Brief seinem Meister übergibt ist von dessen harscher
Reaktion darauf sehr verwundert. Auch Alice, die sich im Haus aufhält wird
überrascht, denn sie darf nicht mit nach Anglezarke sondern muss in Adlington
bleiben.
In der Zeit ist Tom damit beschäftigt, das Winterquartier bewohnbar zu machen.
Dabei lernt er eine alte Liebschaft seines Meisters kennen. Tom erfährt, dass
es sich bei Meg um eine Lamina-Hexe handelt, die sich an ihr handeln aber nicht
mehr erinnern kann.
Währenddessen ist Alice bei der Bauernfamilie in Adlington unter gebracht. Der
einzig noch lebende Sohn ist ebenfalls der siebte Sohn eines siebten Sohnes,
stellte sich aber als unfähig heraus, dem Spook zu dienen und als Lehrling in
dessen Fussstapfen zu treten. Morgan, so der Name dieses Jungen wandte sich der
Nekromantie zu. So zwingt er die Geister der Toten, der nahe gelegenen Kirche
ihm Rede und Antwort zu stehen. Als der Vater von Thomas stirbt, wird dessen
Geist von Morgan gefangen und gefoltert.
Die Pläne die der junge Morgan hegt, sind jedoch gefährlich. Morgan will sich
zu einem Weltherrscher aufschwingen und dazu ist ihm jedes Mittel recht. Er
plant, den Gott des Winters zu beschwören. Golgoth ist der Name des fast
vergessenen Wintergottes. Um aber Golgoth beschwören zu können, benötigt er
das Grimoire, welches ihm John Gregory wieder weggenommen hatte.
Fazit
Soweit mag die Beschreibung des Inhalts ausreichen. Das zweite Buch um Spook und
vor allem um den Lehrling Tom, aus dessen Sicht alles geschrieben wird, erfreut
sich bei mir einer grossen Beliebtheit, um es mal 'hochgestochen' auszudrücken.
Joseph Delany gelingt es, uns Thomas und seine Gedanken vorzustellen. Thomas ist
ein furchtsamer Kerl, ein dreizehnjähriger ist nun mal nicht sehr mutig,
sondern eher ein wenig naseweis und neugierig, vielleicht ein wenig unvorsichtig
und vorwitzig. Wir lernen einen Jungen kennen, der zwei Bücher sein eigen
nennt. Eines um alle Abenteuer aufzuschreiben und eines, um lateinische Vokabeln
zu lernen. Letztere benötigt er um die Bücher des Spook zu lesen, die fast
alle in lateinischer Sprache geschrieben sind. Ich glaube, wäre ich heute noch
mal dreizehn, würde ich gern an Stelle von Tom sein. Ich könnte mich gut mit
dem Helden der Erzählung gleich setzen. Tom war im ersten Band relativ
schüchtern, aber mit all den Erfahrungen, die er in weniger als einem Jahr
erfährt, wird aus ihm ein selbstbewussterer junger Mann. Vielleicht ein wenig
zu viel für einen Jungen, aber genug, um sich auch gegen neue Gefahren
durchzusetzen. Sein gewonnenes Selbstvertrauen verleitet ihn dazu, selbst zu
entscheiden, was für ihn gut ist. Vor allem, während er die Tagebücher seines
Lehrers schmökert, stellt er fest, dass Gregory einer Lamina-Hexe, eben jener
Meg, zugetan war. Das macht die Warnung vor Hexen natürlich hinfällig und Tom
hält an der Freundschaft zu Alice fest. Mit dem Tod seiner Eltern macht Joseph
Delany aus dem Jungen einen fast erwachsenen Menschen. Bewundernswert ist, wie
mit Tod und Trauer im Roman umgegangen wird. Weder zu sentimental, noch zu
oberflächlich.
Alles zusammen genommen ist der Roman als sehr gelungen zu betrachten und
dementsprechend empfehlenswert.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 24. März 2009 2009-03-24 06:24:21