Julius ist der Ich-Erzähler dieses Romans und nimmt uns mit in eine
übervölkerte Welt der Zukunft. Es stirbt so gut wie niemand. Aber geboren wird
noch fleissig. Das bedeutet, die Menschen gehen in den Kälteschlaf oder in den
Weltraum. Beides wird nur am Rande erwähnt und hat keinerlei Auswirkung auf die
Erzählung und dient nur dem besseren Verständnis. Die Menschheit ist in der
Lage von der eigenen Persönlichkeit eigene Back Ups (Speicherungen der
Persönlichkeit in digitaler Form) herzustellen. Sollte der Körper sterben,
kann in einem neuen Körper, einem Klon, ein Back Up eingespielt werden. Zwar
ist die Zeit zwischen Tod und Backup verloren, doch das Meiste wird unversehrt
wieder hergestellt.
Julius lernt Dan kennen und auch Lil, in die er sich verliebt. Dies geschieht
in Disneyland, wo Lils Eltern zu den alten Gründern gehörten und ebenfalls im
Kälteschlaf liegen. Irgendwann geht es Dan dreckig und fährt nach Disneyland,
weil er mit Julius sprechen will. Nebenbei spannt er ihm dessen Freundin aus.
Dann wird Julius unmotiviert ermordet und versucht nach seiner Reanimierung
herauszufinden wer dahinter steckt.
Fazit
Ich weiss nicht, warum der Titel wieder verfremdet wurde und nichts mit dem
Original zu tun hat, ich kann auch nichts dazu sagen, warum ein amerikanisches
Provinzblatt, von dem noch nie jemand in Deutschland hörte oder eine unbekannte
Kelly Link zitiert werden. Aber es ist systematisch für Übersetzungen. Wenn
das Buch so gut wäre, wie es hier dargestellt wird, hätte man sicherlich
bekanntere Publikationen und Personen für Zitate heran gezogen. Vielleicht
hätte man doch lieber einmal deutsche Publikationen wie Andromeda Nachrichten
des SFCD oder die Macher von Phantastik-news.de dazu befragen sollen.
Das Buch ist jedenfalls nicht der beste Roman seit William Gibsons Neuromancer,
wie es auf der Rückseite des Buches heisst. Es ist ein netter Roman, mit wenig
neuem. Ein Krimi mit einem Mord, der Mörder gibt sich zu erkennen, aber das
Motiv verschwindet im Dunkeln. Wer kam nur auf die Idee, diese Erzählung als
Kultbuch zu bezeichnen?
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 24. März 2009 2009-03-24 05:56:16