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Lee Levin: Die sieben Tage des Pharao

Die sieben Tage des Pharao

von Lee Levin
Verlag: Econ Ullstein List Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: historischer Roman
ISBN-13 978-3-548-24198-2

Preis: 2,96 Euro bei Amazon.de [Stand: 22. Dezember 2024]
Wer war Tut-ench-amun? Es war der jugendliche Sohn und König der 18. Dynastie (1552-1070), der die Sonnenreligion seines Vaters Amenophis IV., genannt Echnaton, wieder aufgab, seine Resident von Amarna nach Memphis verlegte und mit etwa 18 Jahren starb. Sein Tod leitete eine Zeit der Unruhe ein, er und sein Nachfolger Eje (Aja), aus dessen Sicht der spannende Thriller erzaehlt wird, galten als Ketzerkönige. Nachfolger Haremhab bezeichnete seine Vorgänger kurz als "Ketzerkönige" und ließ vermutlich die Erinnerung an seine Vorgänger auslöschen.
Um den Tod des Echnaton und des Tut-ench-amun rankt dieser Krimi. Er basiert auf fiktiven Aufzeichnungen eines Ägyptologen, der sie bei Ausgrabungen gefunden hat und nun als "erste Detektivgeschichte der Welt" der erstaunten Öffentlichkeit vorstellt.
Großwesir Eje, Vater der Pharaonengattin Nofretete, wird von dem jugendlichen Tut aufgefordert, den Mörder seines Vaters, des umstrittenen Pharao Echnaton, zu finden. Hat er innerhalb von sieben Tagen den Täter nicht entdeckt oder die Folter angewandt, so ist es um Leben und Karriere des Großwesirs geschehen. Eje, der auch in Harembab einen als ritterlich geschilderten Rivalen um die Gunst des Herrschers besitzt und in der undurchsichtigen Nofretete keine Fürsprecherin findet, ermittelt wie ein klassischer Detektiv mit dem Rücken zur Wand. Gelingt es ihm, den wahren Täter zu finden und Tut ench Amuns Forderung zu erfüllen?

Dieser Krimi ist unwahrscheinlich spannend geschrieben, historisch hervorragend recherchiert und mein historischer Lieblingskrimi. Er erinnert zwar stark an Werner Bergengruens "Der Großtyrann und das Gericht" (welches der Autor jedoch nicht kennen dürfte), fasziniert vor allem jedoch durch seine Authentizität und seine Fähigkeit, die Welt des "Alten Ägypten" dem heutigen Leser anschaulich zu machen. Dieser erfährt - fast nebenbei - zahlreiche historische Fakten und Bräuche dieser faszinierenden Hochkultur. Hinterher hat er auch eine Erklärung für den so plötzlichen und überraschenden Tod des jugendlichen Pharao.
Es gibt zahlreiche Romane über das alte Ägypten. Das Schicksal Tut-anch-Amuns wird auch, wenn auch meines Erachtens bei weitem weniger spannend, bei Anton Gill: "Der Tod des Pharao" behandelt.
Der vorliegende Kriminalroman nimmt aufgrund des spannenden Erzählstils, der glaubwürdig gezeichneten, plastisch dargestellten Charakere, der Kunst, fiktivem Geschehen aufgrund gut recherchierter historischer Fakten einen hohen Grad an Authentizität zu vermitteln sowie des gelungenen Plots meines Erachtens eine Sonderstellung unter historischen Kriminalromanen ein. Wer sich - angeregt durch dieses Buch - weiterhin für den "Fall" Tut-anch-amun interessiert, der sollte zu dem Buch von Bob Brier: "Der Mordfall Tutanchamun" greifen, welches 2001 im Piper-Verlag als Taschenbuch erschienen ist.
Fazit
Unbedingt lesen!
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Vorgeschlagen von Bernhard Nowak [Profil]
veröffentlicht am 17. Mai 2003

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