Gerry und Maureen sind bereits seit ihrer Schulzeit ein Paar und in der
glücklichen Situation auch nach 20 Jahren immer noch ineinander verliebt zu
sein. Eingeschränkt wird ihr Lebensglück allein dadurch, dass ihre 17-jährige
Tochter Tanya sich mehr und mehr abnabelt. Als Maureen ein zweites Kind bekommt,
freut sich Gerry über seine erneute Vaterschaft. Aber zwei Monate nach der
Geburt ihres Sohnes Reese stirbt Maureen und Gerrys Kartenhaus fällt in sich
zusammen. Einzig und allein sein kleiner Sohn hält ihn am Leben. Baron
schildert die Gefühlswelt des alleinerziehenden Vaters, der nicht nur seine
Frau verloren hat, sondern auch seine Tochter, die die Familie bereits vor
Maureens Tod verlassen hat - und dann erscheint eine neue Frau in seinem
Leben...
Der Roman beginnt mit einem Prolog: "Maureen hielt mich immer für einen
unverbesserlichen Optimisten. "Du fragst nicht, ob ein Glas halb voll oder
halb leer ist," sagte sie einmal, "sondern ob Schokolade oder
Champagner drin ist."
Und schon hier zeigt sich eine der Schwächen des Romans. Baron nimmt Phrasen
auf und ordnet ihnen Inhalte zu, die nicht wirklich zu passen scheinen. Er
verwendet sämtliche Bausteine, die ein Liebesroman benötigt und seine
Geschichte erinnert in mancher Hinsicht an Cecilia Aherns "P.S. Ich liebe
dich" - und eigentlich müsst all das einen perfekten Roman ergeben, leider
hat das in diesem Fall nicht funktioniert.
Fazit
Fraglos beherrscht der ehemalige Lektor Michael Baron sein Handwerk, aber die
Geschichte, die er zusammengerührt hat, bleibt seltsam blutleer, weil ihr das
wichtigsten Elemente fehlen: Innigkeit, Seele und Leidenschaft.
Und deshalb bleibt auch der Leser nach der Lektüre irgendwie unbeteiligt
zurück.
Vorgeschlagen von Heide John
[Profil]
veröffentlicht am 18. Januar 2009 2009-01-18 09:26:22