Die Welt hat ein Problem, oder besser gesagt, die Bewohner. Die Menschheit wird
plötzlich überrascht, als innerhalb von Minuten, die Bekannten, die Liebsten,
Familienangehörige, Freunde und so weiter sterben. Sie bekommen keine Luft,
spucken Blut und sind innerhalb von Minuten verschieden. Innerhalb von einem Tag
hat es die komplette Menschheit erwischt und fünfundneunzig Prozent der
Menschheit liegt darnieder. Und hier beginnt die Geschichte. David Moody
beschreibt zu Beginn, wie Carl Henshave, Michael Collins, Emma Mitchell, um nur
einige zu nennen, den Todeskampf der Menschen mit ansehen, aber selbst nicht
betroffen sind. Jede seiner Handlungsträger ist seelisch erschüttert und geht
mit dieser Situation anders um. Emma verkriecht sich im Bett, andere streunen
durch den Ort, auf der Suche nach Leben, weil sie denken, sie wären jeweils der
letzte Mensch auf Erden. In dieser Hinsicht geht David Moody in die Schiene des
psychologischen Horrors. Vergleiche mit Edgar Allan Poe und Howard Philip
Lovecraft sind an dieser Stelle durchaus angebracht. Es ist nicht so sehr die
Beschreibung von etwas Unwirklichen, sondern es ist der Leser selbst, der sich
in die Gedanken der Handlungsträger hinein denkt und damit das Grauen herauf
beschwört. Die Stimmung sinkt immer mehr auf den Tiefpunkt, als sie die
verwesenden Menschen beobachten. Der handfeste Horror für die Überlebenden
beginnt jedoch in dem Moment, als sie glauben, als kleine
Überlebensgemeinschaft bestehen zu können. Kaum haben sie sich durch Zufall in
dem Gemeindehaus Northwich getroffen, wird der wahre und handfeste Horror wach.
Die Leichen erheben sich und nehmen ein untotes Leben an. An dieser Stelle kommt
ganz klar der Regisseur Romero zu ehren. Auch wenn der Begriff Zombie nirgends
fällt, ist dem Leser sofort klar, es kann niemand anderes gemeint sein.
Fazit
Wer jetzt glaubt, alle bekannten Zombiefilme und Zombieklischees zu kennen, der
wird enttäuscht. David Moody gelingt es, den Handlungsträgern zwar kein
Allheilmittel an die Hand zu geben, aber der Roman endet mit Hoffnung. Hoffnung
auf ein besseres Leben, aber auch die Aussicht darauf, einen Kampf gegen die
Zombies weiter führen zu müssen. Das Buch hat etwas beklemmendes an sich und
als Leser hofft man natürlich, nie in diese Situation zu geraten. Aber! Es
wäre immerhin möglich, wenn die Menschheit weiterhin so unverantwortlich mit
der Natur umgeht.
Ein Wort zum Titelbild. Jan Balaz, der Künstler hat die Stimmung des Buches
sehr gut eingefangen ohne das Grauen wirklich sichtbar zu machen. Die Personen
bleiben im Hintergrund, die Farben sind gespenstisch und lediglich ein einzelnes
dahintreibendes Herbstblatt dient als Blickfang.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 08. Januar 2009 2009-01-08 07:27:30