Die Geschichte der Familie Bosetzki in der Zeit von 1844 bis zum Ende des ersten
Weltkrieges wird in diesem Buch beschrieben. Es ist der zweite Teil der
Familiensaga, die der Berliner Autor Horst Bosetzky mit dem Roman
"Brennholz für Kartoffelschalen" begann. Friedrich Bosetzki, Heinrich
Bosetzki und Anna Walter sind die Protagonisten des Romans.
Das Buch gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil über Friedrich Bosetzki
beginnt 1844 und endet 1871 mit der Geburt seines zweiten Sohnes Heinrich
Bosetzki. Friedrich Bosetzki ist wie andere Berliner davon überzeugt, dass der
König Friedrich Wilhelm IV. seine Krone nicht verdient hat. Das Elend der Stadt
wird zu groß. Doch ein Mordversuch seines Freundes schlägt fehl. Im März 1848
schließlich finden die Barrikadenkämpfe statt, an denen sich auch Friedrich
beteiligt. Dabei wird er gefangen genommen und zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Er wandert daraufhin aus und versucht, in Amerika sein Glück zu machen. Doch er
kehrt 1864 ohne jegliche Illusion in ein Berlin zurück, das im
deutsch-dänischen Krieg steht. 1870 folgt der Krieg gegen Frankreich, indem
auch Friedrich wieder mitkämpft.
Im zweiten Teil des Buches geht es um Heinrich Bosetzki. Er wird trotzdem er
seine Lehrstelle verliert zu einem großen Bauunternehmer. Doch das Glück hält
nicht ewig und sowohl private als auch geschäftliche Probleme beenden seine
Karriere. Mit Anna Walter, einem Dienstmädchen, die die Hauptdarstellerin des
dritten Teil dieses Buches ist, zeugt Heinrich Bosetzki den unehelichen Sohn
Otto Walter. Anna Walter arbeitet bei einem Professorenehepaar mit mehreren
Kindern. 16 Stunden Arbeit am Tag sind für sie normal. Heinrich als noch
erfolgreicher Unternehmer könnte nun ihrem Leben eine andere Richtung geben.
Doch so soll es nicht kommen.
Fazit
Horst Bosetzky schafft mit diesem Buch wieder einen historischen Roman, indem es
ihm gelingt, den Leser in eine längst vergangene Zeit zu versetzen. Das Berlin
des 19. und beginnenden 20. Jahrhundert mit der Märzrevolution und mehreren
Kriegen wird anschaulich dargestellt. Unterschiedliche Bevölkerungsschichten
kommen zum Tragen und ihr Leben wird deutlich. Bosetzkys Schreibstil hat einen
großen Anteil daran. Das Buch ist sehr empfehlenswert.
Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert
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veröffentlicht am 13. Januar 2009 2009-01-13 10:03:15