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Iny Lorentz: Die Feuerbraut

Die Feuerbraut

von Iny Lorentz (Biografie)
Verlag: Droemer Knaur [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: historischer Roman
ISBN-13 978-3-426-66241-0

Preis: 16,99 Euro bei Amazon.de [Stand: 20. November 2024]
Die siebzehnjährige Irmela von Hochberg lebt zur Zeit des dreissigjährigen Krieges. In den Wirren des Krieges gelangen die schwedischen Soldaten bis in den Lebensraum von Irmela. Ihre Heimatstadt wird gebrandschatzt und geplündert. Um das nackte Leben zu bewahren, ist eine Flucht aus der verwüsteten Stadt, der einzige Ausweg. Die kleine Gruppe um Irmela wird auf der Flucht von schwedischen Soldaten verfolgt. Dank ihres guten Gehörs kann Irmela die Gruppe in Sicherheit bringen. Diejenigen, die sich nicht ihr anschliessen, werden gnadenlos umgebracht. Der Dank wird ihr jedoch nicht gegolten, sondern das Gegenteil ist der Fall. Irmela wird als Hexe bezeichnet. Vor allem Ehrentraud macht sich durch üble Nachrufe bemerkbar. Einst eine wunderschöne Frau, wurde sie von den Schweden verstümmelt und jetzt nicht mehr schön anzusehen. Zwar werden auch die andern Frauen von ihr angegiftet, doch Irmela ist das eigentliche Ziel ihrer Anfeindungen. Die Komtess von Hochberg ist nun Waise. Ihre Mutter, bereits vor Jahren verstorben, ihr Vater bei dem Gemetzel der Soldaten umgekommen. Die Waise ist aber gleichzeitig die Erbin eines grossen Vermögens. Da bleibt es nicht aus, wenn die Behauptung, sie sei eine Hexe, auf fruchtbaren Boden fällt. Ihre Grossmutter hat für ihre Tochter Johanna hohe Ziele, bei denen der Reichtum von Irmela eine grosse Rolle spielt. Auch der Prior Xaver von Lexenthal, der Onkel von Johanna hat Interesse an dem Erbe. Er wollte schon ihre Mutter auf den Scheiterhaufen bringen, jetzt besteht die Chance, Irmela dem Feuer zu übergeben. Irmela findet jedoch Schutz und Aufnahme auf einem Gut in der Nähe von Passau. In der Zwischenzeit werden jedoch die böhmischen Güter der Familie eingezogen. Wallenstein wird zum Besitzer der Güter. Um ihr Erbe zu retten muss Irmela nach Böhmen und ein Gespräch mit Wallenstein suchen.
Fazit
Iny Lorentz schrieb eine lesenswerte Geschichte über Geschichte. Zwar gab es in diesem Buch Fehler, die durch eine sorgfältige Nachforschung zu vermeiden gewesen wären, doch sind diese durchaus vernachlässigbar. Es ist eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund des dreissigjährigen Krieges, die mit den entsprechenden Handlungen überall und jederzeit hätte angesiedelt sein können. Aus diesem Grund ist der Roman nichts besonderes geworden. Dennoch ist es auch einemenschliche und persönliche Entwicklungsgeschichte. Irmela von Hochberg und auch Fabian von Birkenfels, um nur zwei exemplarisch zu nennen, entwickeln sich zu reifen Persönlichkeiten innerhalb des Romans. Sie sind, im Gegensatz zu den Figuren in Die Wanderhure, nicht die sympathischsten, die schönsten oder die Traumpersonen, wie jeder gern sein möchte. Im Gegenteil. Die Figuren sind inzwischen aus dem einfachen zu komplizierten Personen erwachsen. Sie haben jetzt Ecken und Kanten, die den Roman lesenswerter machen. Die handelnden Personen wechseln auch mal ihre Gesinnung. Aus Böse wird Gut, aus Gut wird Böse. Dadurch bleibt natürlich die Spannung erhalten. Auch die vielen Ränkespiele machen aus dem Roman einen spannenden Roman. Nicht alle Intrigen sind vorhersehbar. Doch manchmal habe ich den Eindruck, es ist doch etwas zu viel des Guten. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen, egal ob Sex oder Gewalt oder beides, Intrigen und Freundschaften, sind ein wenig übertrieben. Ein wenig sparsamer in den Beschreibungen, wäre das berühmte mehr gewesen. Ob diese beiden Mittel, die Stimmung wirklich aufbauen sei dahin gestellt. Mir jedenfalls gefiel der Einsatz dieser Mittel in der Menge nicht. Die Feuerbraut hat ihre positiven und negativen Seiten, allerdings wurde mir nie ganz klar, woher der Titel kommt. Im Vergleich zur Wanderhure, waren meine Erwartungen höher gesteckt. Ich dachte, das Autorenpaar würde sich ein wenig steigern und mehr Entwicklung in die Figuren legen. Besser als die Wanderhure ist es nicht geworden. Leider. Aber auch nicht schlechter, Gott sei Dank.
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Vorgeschlagen von erik schreiber [Profil]
veröffentlicht am 26. Dezember 2008

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