Michael Moorcock erzählt uns von einem Manuskript, dass er über seinen Vater
von seinem Grossvater, ebenfalls Michael Moorcock gehiessen, erhalten hat. Sein
Grossvater hat angeblich den Held dieser Erzählung, Hauptmann Oswald Bastable
vom 53. Ulanenregiment, selbst kennen gelernt.
Im Jahr 1902 hat Hauptmann Oswald Bastable als englischer Kolonialoffizier eine
Befriedungsexpedition geleitet. Ziel war das indische Grenzgebiet zu Nepal,
Tibet und Bhutan, wo die fanatischen Bewohner einer Klosterstadt mit Namen Teku
Benga erbitterten Wiederstand leisten. Gerüchten zufolge wurde Teku Benga von
einer alten Rasse gebaut, bevor Menschen in diese Bergöde vordrangen. Angeblich
herrschen die Mächte des Bösen immer noch in den Gemäuern der Stadt.
Hauptmann Bastable lässt sich vom Abt des Klosters zu Verhandlungen in die
Anlage bitten. Doch statt Verhandlungen erwartet ihn ein Hinterhalt, wo er mit
Drogen vollgestopft wird. Als er aus seinem Drogenrausch erwacht, findet er sich
alleine in den Ruinen von Teku Benga wieder. Kurz darauf wird er von einem
Luftschiff des Königlich-Indischen Luftdienstes gerettet und zurück in die
Zivilisation gebracht.
Bastable ist völlig verwirrt. Man schreibt inzwischen das Jahr 1973. In dieser
Zukunft gab es keine Weltkriege. In Russland herrscht der Zar, in Deutschland
der Kaiser und das bitische Empire herrscht in der Welt in alter Pracht. Der
Zeppelin ist das Hauptverkehrsmittel der Zeit, um weite Strecken schnell und
sicher zu bewältigen. Als Bastable zurück in die Heimat kommt, fühlt er sich
falsch am Platz, tritt aber schliesslich in den Dienst einer
Luftverkehrsgesellschaft. Er trifft dabei auf Ronald Reagan, Rudi Dutschke,
Lenin und andere uns bekannte Personen, aber in anderer Funktion. Sschliesslich
trifft er auf den Herrn der Lüfte, jenen chinesischen Luftpiraten, der den
Luftschifffahrtslinien das Leben schwer macht. Ihm schliesst er sich an, obwohl
er inzwischen in Erfahrung brachte, dass er mit Hilfe wissenschaftlicher
Unterstützung die Weltherrschaft an sich reissen will.
Fazit
Rollenspieler von Steampunk oder Castle Falkenstein werden ihre Freude an diesem
Buch haben, passt das ganze Szenario doch sehr gut zum Thema. Leider ist das
Buch zur Zeit nicht lieferbar. Trotzdem denke ich, ist es in diesem Bücherbrief
eine Erwähnung wert. Man muss nicht immer nur die neuesten Bücher lesen, um
gut unterhalten zu sein. Ab und zu reicht ein Griff ins Regal und ein Blick auf
alte Bücher. Michael Moorcock, bekannt durch Elric von Melniboné, der gerade
bei panini als Comic herausgegeben wird, kann nämlich auch anders.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 23. Dezember 2008 2008-12-23 15:02:38