Die Belagerung von Dijon geht in die Endphase. Die französische Stadt wird von
westgotischen Truppen umschlossen und niemand kann rein oder raus. In der Stadt
herrscht Hunger, Krankheit und Not. Dazu kommt der übliche Kriegseinsatz.
Ständiger Beschuss der Stadt mit Geschossen und Feuer nimmt den belagerten
Bürgern jeden Lebensmut. Die wenigen Verteidiger müssen sich Stunde um Stunde
mit dem Tod auseinander setzen. Der Winter scheint nicht enden zu wollen und
während der Stadt von oben mit griechischem Feuer eingeheizt wird graben sich
die Golems unter den Stadtmauern durch. Die Herrscherin von Dijon gibt sich
nicht geschlagen und ihre Anführerin der Truppen steht ihr unverbrüchlich zur
Seite. Ash versucht einen Weg zu finden, die Angreifer doch noch irgendwie zu
besiegen. Zuerst sieht es jedoch ganz anders aus. Karthago entsendet frische
Truppen. Er geht sogar so weit, selbst auf dem Schlachtfeld zu erscheinen. Damit
einher geht der Untergang der Hilfe aus Flandern, die den Untergang des
kompletten Heeres mit sich bringt. Einzig die Überläuferin Faris aus dem Heer
der Karthager scheint einen Lichtblick zu bringen. Ash greift endlich wieder an.
Ein funken Hoffnung zeigte sich ihr, mehr nicht. Sie nutzt ihn aus. Eiskalt.
Eines ist ihr jedoch klar, als sie plötzlich die Beweggründe der feindlichen
Maschinen versteht. Egal was sie unternimmt. Entweder wird sie die Geschichte
der Menschheit komplett ändern, oder die Menschheit wird untergehen. Letzteres
wohl nicht, denn sonst hätte es den ersten Band gar nicht erst gegeben. Das nur
mal so nebenbei. Und noch so nebenbei, aber weitaus wichtiger. Hören sie auf
bei Seite 563.
Fazit
Die Legende von Ash ist ein bemerkenswerter Versuch eine alternative Geschichte
durch die Gedankenwelt des Doktor Ratcliffe darzustellen. Der Roman ist ein
ungewöhnlicher Fantasy-Roman, der sich mit einer alternativen Geschichte
unserer Welt beschäftigt. Mary Gentle studierte Geschichte und versteht es, ihr
Wissen so einzusetzen, dass man bereit ist, ihre erfundene Geschichte als
gegeben hinzunehmen. Mit den Science Fiction Bestandteilen und der veränderten
Geschichte ist es kein reiner Fantasy-Roman. Die Mischung ist jedoch so
gewählt, dass es ein Roman ist, der immer wieder Lesenswert ist. Lebendige
Schilderungen, sympathische Figuren, ob nun im Vordergrund stehend oder nur am
Rande erwähnt, geschichtliche pseudo-Wahrheiten und eine fesselnde Handlung.
Was will man mehr. Manch einer wird jetzt sagen, ich übertreibe, vor allem weil
meine Buchbesprechung zum dritten Band, Der steinerne Golem, so schlecht
ausfiel. Ich bleibe dabei. Der dritte Band ist bei weitem der Band, der für
mich der schlechteste Teil darstellt. Aber alles in allem bleibt es ein gutes
Werk.
Vor Jahren erschien der Vierteiler in der weitaus besseren Bibliothek der
Phantastischen Literatur als gebundene Taschenbücher. Was bleibt ist die
hervorragende Arbeit des Übersetzers Rainer Schuhmacher. Die Legende von Ash
im Allgemeinen und Der Untergang Burgunds im Besonderen ist eine überraschende,
fesselnde und überzeugende Erzählung. Ein beeindruckender Kurzzyklus oder ein
langer Roman.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 23. Dezember 2008 2008-12-23 14:55:41