Was auf der guten alten Erde der Weihnachtsmann zu Weihnachten, das ist auf der
Scheibenwelt der Schneevater zu Silvester. Der ehemalige Sonnengott, mit kleinen
Hauern im Gesicht, sorgt dafür, dass jeden Morgen die Sonne aufgeht. Die
Bewohner der Scheibenwelt müssen nur daran glauben. Auf der Scheibenwelt wird
eben kein Weihnachten zur alten Wintersonnenwende gefeiert, sondern der dicke
Schneevater, gekleidet wie der Coca-Cola-Weihnachtsmann bringt Geschenke zu
Silvester. Auch den rotnasigen Rudolf und die anderen Rentiere gibt es nicht.
Hier sind es vier Schweinchen, die den Schlitten ziehen.
Dummerweise ist der Schneevater verschwunden und das gibt Gevatter Tod zu
denken. Als der Mann der nur in Grossbuchstaben spricht das Verschwinden nicht
aufklären kann und die Zeit drängt, nimmt er als Aushilfe die Stelle des
Schneevaters ein, um die Kinder der Scheibenwelt zu beschenken. Das Fehlen des
Schneevaters mit einem gleichzeitigen Einbruchs in das Schloss der Zahnfee durch
den Meuchelmöreder Herr Kaf-Feh-Trin-Ken sorgt jedoch dafür, dass bei der
Erwähnung von neuen Aberglauben, diese Wirklichkeit werden. Der o Gott des
Katzenjammers, der Sockenfresser oder gar der Warzengnom entstehen durch
unbedachte Äusserungen.
Gleichzeitig versucht Susanne, die Enkelin vom Tod, herauszufinden, wohin der
Schneevater verschwunden ist.
Gleichzeitig versuchen die Zauberer der Unsichtbaren Universität mit einer
Rechenmaschine zu experimentieren, die von Ameisen betrieben wird.
Der wichtigste Handlungsstrang ist jedoch der um den Meuchelmörder
Kaf-Feh-Trin-Ken. Denn wenn es ihm gelingt, das Geheimnis um die Zahnfee zu
lüften und die Fee zu ermorden, dann ist aller Glauben verloren und die
Auftraggeber, die sogenannten Revisoren der Realität hätten gesiegt. Das
Universum würde ohne Kreativität ganz ordentlich leben. Das gleiche gilt für
den Schneevater, wenn der Glaube an ihn verloren geht, geht die Sonne nicht mehr
auf und die Scheibenwelt erstarrt in Dunkelheit und Kälte.
Fazit
Passend zum Weihnachtsfest kam die DVD Hogfather auf den Markt und gleichzeitig
wurde im deutschen Fernsehen der zweiteilige Film gleich zweimal gezeigt. Einmal
am Nachmittag und dann noch einmal in der Nacht. Gleichzeitig das Buch in der
Hand, garniert mit vielen Zeichnungen und Fotos, konnte man die Dialoge direkt
mitlesen. Ehrlicherweise legte ich das Buch nach zehn Minuten aus der Hand und
lies mich vom Film gefangen nehmen. Zwei Tage später das Buch noch einmal in
der Hand, mit den Bildern unterstützt, lief der Film noch einmal im Kopf ab.
Ziemlich viel Gleichzeitig, oder?
Am Besten gefiel mir eigentlich der Tod. Als verkleideter Schneevater im
Kaufhaus sitzen und allen Kindern das schenken, was sie wollten, ohne Rücksicht
auf die Wünsche der Eltern, war einfach hervorragend umgesetzt und glänzte,
per Buch und per Film mit seiner Komik. Oder die Schürhakenschwingende Susanne
die Monster aus dem Keller vertreibt, die Trottel von Halunken, die mit dem
Meuchelmörder Kaf-Feh-Trin-Ken zusammen arbeiten... es gibt einfach zu viel
aufzuzählen.
Terry Pratchett ist ein Autor, der in fast 25 Jahren allen Lesern viel Freude
gemacht hat. Der Verlag Manhatten macht den Lesern mit ihrem übergrossen Buch
in sehr guter Ausstattung ebenfalls viel Freude. Was mir in diesem Buch gefehlt
hat, war ein wenig über den Film, über die Crew und Ereignisse nur um den Dreh
zum Film. Dennoch, mit der lesefreundlichen Grossschrift und den vielen, zum
Teil doppelseitigen Filmfotos ein Gewinn für jedes Regal.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 19. Dezember 2008 2008-12-19 09:39:07