Kardinalstaatssekretär Augusto Benelli aus Der Judasfluch setzte sich in einem
kleinen Kloster zur Ruhe und übergab seine Aufgabe an Kardinal Hewson. Kardinal
Hewson erhielt am Ende des Romans eine alte Münze und bildet damit den Ausgang
für den vorliegenden Roman. Das ist nun sieben Jahre her. Für den Leser des
Buches Das Judasgift ist die Kenntnis des Vorgängers nicht Pflicht und auch
nicht notwendig.
Wer Verschwörungstheorien, Kirchenlegenden und gut erforschte Tatsachen mag,
der ist bei diesem Buch und auch den anderen aus der Feder von Scott McBain
richtig. Nun folgte der kanadische Kardinal Hewson in das Amt als Leiter der
Kongrgation für Glaubensfragen. Und mit dem Silberling, den er im letzten Buch,
also vor sieben Jahren erhielt, geht es nun weiter.
Doch eigentlich beginnt es mit dem plötzlichen komatösen Zustand von Papst
Johannes XXV. In seiner Bibliothek bricht er plötzlich zusammen und Dr.
Emiliani erhält einen Hinweis vom Mönch Gregor, darauf, dass der Papst
möglicherweise vergiftet worden ist. Der ärztliche Berater des Heiligen Vaters
holt sich Rat bei Benelli. Augusto Benelli befürchtet, dass es eine neue
Verbindung zu den Silberlingen des Judas hergestellt wird. Von diesem Ansatz
ausgehend haben wir eine spannende Erzählung. Puzzleteil um Puzzleteil wird im
Lauf der Erzählung an seinen angestammten Platz zurück gestellt. Das scheint
aber nutzlos, denn Papst Johannes XXV und Dr. Emiliani sterben. Die frage wer
wird folgen, steht unbeantwortet im Raum.
Fazit
Wir könnten natürlich jetzt dazu übergehen und uns mit übernatürlichen
Erklärungsversuchen an eben diesem Roman versuchen, doch dass möchte ich
anderen überlassen. Ich denke schon, dass ähnlich wie bei Mária Szepes Roman
Der rote Löwe, kann man esoterisches Wissen hier hinein deuten. Ob nun Symbolen
oder ätherischen Wesen eine gewisse Bedeutung haben oder nicht, sei dahin
gestellt. Scott McBain hat jedenfalls ein spannendes Werk geschaffen, dass ich
gern gelesen habe. Eine vielschichtige und aus diesem Grund keine leichte
Unterhaltungskunst.
Eine kleine Frage möchte ich jedoch im Raum stehen lassen. Wenn die
altbekannten dreissig Silberlinge damals bei Judas in einem Beutel waren, wie
sollen Jahrhunderte später alle Silberlinge den Untergang der Welt bedeuten,
wenn sie wieder zusammenkommen? Das hätte bereits damals den Untergang
herbeiführen müssen
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 18. Dezember 2008 2008-12-18 07:03:43