Rettungskreuzer Ikarus 7 - 9. Band
enthält:
Sylke Brandt - Netzvirus
Irene Salzmann - Das Janus-Elixier
Dirk van den Boom - Seer'Tak City Blues
Bei ihrem letzten Einsatz segnete der Rettungskreuzer Ikarus das Zeitliche. Der
vollkommenen Zerstörung der Ikarus folgt eine neue Ikarus mit der gleichen
Besatzung. Bis auf ein neues Besatzungsmitglied. Denn mit An’ta 35-6 kommt
eine unbekannte Grösse an Bord. Ebenso unbekannt ist die Grösse, die der
Überrest des lebendigen Schiffes darstellt, den Roderick Sentenza retten und
auf die neue Ikarus mitbringen konnte.
In der Zwischenzeit hat Sally McLennane eine Problem auf der Station Vortex
Outpost. Dort hat sich ein Virus eingenistet und Sally äussert den Verdacht,
dass Sabotage im Spiel ist. Sie hat recht, nützt ihr aber nichts, denn eine
Söldnerarmee ist bereits unterwegs. Gleichzeitig schickt sie Arthur Trooid und
seinen Schöpfer Darius Wanderveen in die virtuelle Realität, um den Virus an
der Quelle zu bekämpfen. Anande, der die Körper der beiden überwacht, kann
gerade noch einen Anschlag verhindern.
Die Söldner kommen tatsächlich und die Verschwörung innerhalb des Corps
scheint mit dem Sieg der Station endgültig besiegt zu sein.
Sylke Brandt hat einen spannenden Roman vorgelegt, der sich ein wenig im
Cyberpunk, ein wenig in der militäry SF und sehr viel in der Abenteuer-SF
bewegt. neue Figuren tauchen auf und mit der Beförderung von Sally kann es mit
der Serie nur aufwärts gehen.
Ein Notruf führt den Rettungskreuzer Ikarus II zum Planeten Cerios III.
Selbiger steht unter der Kontrolle eines Pharmakonzerns. Aus den Labors dieses
Konzerns konnte ein Virus entweichen. Die Konzernspitze will diesen Vorfall
jedoch unter den berühmten Teppich kehren und daher wird die anfliegende Ikarus
II angegriffen. Daraus ergibt sich jede Menge Ärger. Denn als Jason Knight und
seine Begleiterin Shilla die Vertuschungsaktion aufdecken, geht der Ärger erst
richtig los.
Die Wissenschaftler Wissenschaftler des Konzerns arbeiteten an einem Virus, der
die Zellen des Menschen wieder regenerieren sollten und den Alterungsprozess
aufhalten. Einerseits klappt es bei den Selbstversuchen der Wissenschaftler,
andererseits sind sie ein wenig naiv, weil sie selbst zur Verbreitung beitragen
und völlig ungeschützt herum laufen.
Für den übergeordneten Handlungsablauf ist es wichtig zu wissen, dass der
Konzern selbst, bzw. dessen Spitzenvertreter, von ausserhalb Befehle erteilt
bekommen. So bleibt nach der Verschwörung noch die Verschwörung der
Verschwörung offen.
Irene Salzmann erzählt locker eine spannende Geschichte. Ich finde, ihr gelang
es sehr gut, die handelnden Figuren sehr gut zu beschreiben. Angefangen vom
äusseren Aussehen, bis hin zu den psychischen Eigenschaften, die Figuren wirken
Lebensecht. Wenn man das von Personen eines Romans aus einem phantastischen
SF-Universum sagen kann.
So ein Mist, immer diese Cliffhanger. Da wird doch tatsächlich der Zweiteiler
nicht ganz gebracht, den Band neun und zehn zusammen bilden, sondern wie auch im
richtigen Leben, geteilt. Aber was erwartet uns eigentlich?
Zuerst einmal die Überraschung des Tages, der Rettungskreuzer wird dem
Geheimdienst unterstellt. Für einen Geheimdienst die perfekte Tarnung, kommt er
doch auf diese Weise auch gleich an die Daten der Rettungsdienste allgemein und
nicht nur die vom einzelnen Rettungskreuzer. Für die Handlungsträger ist das
Leben immer noch nicht besser geworden. Von einer Gehaltserhöhung oder
Gefahrenzulage ist nirgends die Rede. Statt dessen erfolgt der nächste Einsatz.
Die Ikarus II soll eine Havarie vortäuschen und auf Seer’Tak nach zwei
vermissten Mitgliedern des Corpsgeheimdienstes forschen. Dirk van den Boom
treibt es ziemlich bunt mit der Erzählung, denn er lässt die geneigte
Leserschaft von einem Handlungsstrang zum nächsten Hüpfen, er als Hüpfball
voraus, gibt er doch den Handlungsfaden vor. Wir erfahren mehr über die
Hintergründe der Serie und ihres Universums. Das ist nicht fertig und mit jedem
neuen Heft kommt ein neues Puzzleteil hinzu. Ob wir uns nun mit einer
galaktischen Kirche auseinander setzen müssen, oder mit einem Gangster, mit
Experimenten oder nur mit neuen Figuren, Dirk lässt uns keine Zeit, dies
gründlich zu tun. Schnell wechselt er die Seiten, nicht nur im Heft, sondern
auch in der Handlung. Was dazu führt, dass der Leser ungeduldig wird, sucht er
doch nach einem Ventil für die Spannung.
Mir hat der Roman gut gefallen, wenn da nicht das eingangs erwähnte leidige
Thema eines Doppelbandes ist, dessen nächster Teil noch ein paar Monate auf
sich warten lässt.
Fazit
Der vorliegende Sammelband bringt drei Romane neu heraus, die es als
Einzelbände nicht mehr zu beziehen gibt. Die Serie, ein reines Fanprojekt in
einem Kleinverlag, ist mittlerweile bei Band 37 angelangt. Bei einer
erscheinungsweise von 3 - 4 Heften im Jahr eine grosse Leistung. Die Serie
gewinnt immer mehr Freunde und ist nur zu empfehlen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 12. Dezember 2008 2008-12-12 06:39:15