Mogda ist ein Oger. Schon immer war er schwer von Begriff und führte ein
einfältiges Dasein, das vornehmlich aus Fressen und Schlafen bestand. Eines
Tages jedoch überfällt er einen Magier und erbeutet von ihm ein seltsames
Amulett. Als er sich das Schmuckstück arglos überstreift, ist plötzlich alles
anders als zuvor. Denn das Amulett besitzt magische Kräfte und verleiht Mogda
etwas, das ihm bislang völlig fremd war: Intelligenz ... Klappentext
Das Land Nelbor, dessen Karte, wie viele andere an Tolkiens Mittelerde
erinnert, ist die Heimat der Oger. Grosse, tumbe und einfältige Wesen, die
etwas gegen die Bezeichnung Vieh haben. Das merken zwei Menschen recht schnell
kennen, können aber nichts mehr darüber erzählen und andere Menschen warnen,
eine abfällige Bemerkung über Oger zu machen. Mogda, so der Name des in den
Mittelpunkt der Erzählung gestellten Ogers, schnappt sich die beiden Leichen um
sie einem alten Mann in einem Turm zu bringen. Dafür will er dann dessen
Schafe, weil der Winter wieder hart zu werden droht. Und (fr)essen müssen sie
in jedem Fall. Auch der Mann im Turm hat so seine Probleme, die der Oger auf
seine Art löst. Dabei fällt ihm eine der kleinen Scheiben in die Hand, mit der
er bei den Orks gute Tauschgeschäfte durchführen kann. Diese Scheibe hat den
Vor- oder Nachteil, dass sie Mogda mit Intelligenz segnet.
Ab sofort hat die Welt, die er vorher nicht so sehr beachtete etwas ganz
besonderes an sich. Sie stellt ihn plötzlich vor Aufgaben, die er nie in
Betracht gezogen hätte. Etwa wie ein phantastischer Moses das Volk der Oger aus
fremder Knechtschaft zu befreien. Das geht natürlich nicht ohne weibliche List
und Erfahrung, also muss das Mädchen Cindiel her. Mogda und sie finden Gefallen
aneinander, obwohl sie sehr verschieden sind. Die Unterschiede machen dann auch
den erzählerischen Reiz aus. Nicht nur aus der Beschreibung heraus, sondern
auch die oft humorvollen Wortspielereien innerhalb ihrer Gespräche lassen dem
Leser viel Spass haben. Auch wenn der Autor Stephan Russbült ab und zu zu
anderen Wesen und Orten abschweift, seine Oger bleiben immer im Mittelpunkt.
Zwar gelingt es Mogda, all die Mühsal zu ertragen, zu dem ihm sein
schriftstellernder Gott Russbült verhilft, aber ganz fertig wird er mit seinen
Aufgaben natürlich nicht. Es gibt immer etwas zu erledigen und daher werden
noch zwei Bücher erscheinen. Sonst wäre es ja keine Trilogie.
Fazit
Stephan Russbült schafft es ein spannendes Buch vorzulegen dergestalt, dass er
nicht alles am Beginn erzählt sondern einiges Wissenswertes erst im Lauf der
rasanten Handlung einstreut. Der Reiz liegt darin sicher, wie Puzzleteile das
Wissen an die richtigen Stellen zu legen.
Auch wenn es mich inzwischen anödet, ständig die Völkergeschichten von
Mittelerde vorgesetzt zu bekommen hat mir das Buch ganz gut gefallen. Mal sehen
was aus den anderen Büchern wird. Denn Trilogien öden mich inzwischen auch an.
Kann niemand mehr ein einfaches Buch schreiben, dass mit der letzten Seite auch
zu Ende ist?
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 12. Dezember 2008 2008-12-12 06:34:35