Bearbeitet von Nicolaus Equiamicus
Das Buch Von Unholden und Hexen gehört zu den ersten Hexentraktaten, die nach
der Bekanntgabe der Hexenbulle Papst Innozenz' VIII aus dem Jahr 1484 verfasst
wurden. Nur kurze Zeit vorher, 1487, war der berühmt-berüchtigete Hexenhammer
erschienen. Mit diesm wurde auch das Werk Molitors als Maßgebliches Regelwerk
zur Hexenfrage sehr bekannt.
soweit der Klappentext zu diesem Buch.
Ich vermisse vor allem die Originalangaben. Die Bearbeitung durch Nicolaus
Equiamicus so gelungen wie sie ist, sollte nicht einfach so im Raum stehen
gelassen werden. Zumindest die Daten aus dem Buch, dass er bearbeitete hätten
der Vollständigkeit halber erscheinen sollen. Zwar wird Kurt Lautenbachs
Ausgabe von 1575 erwähnt, doch ist mir das zu wenig.
Die Einleitung von Nicolaus Equiamicus zeigt auf, wie die vorliegende Ausgabe
entstand. Danach bekommen wir in einer Art Zwiegespräch, dass durchaus auch als
Dialog für ein Theaterstück gelten könnte, den als Gespräch verfassten Text
von Doktor Molitor zu lesen.
Im zweiten Teil des Buches ab Seite 71 finden wir Ausgewählte Geschichten aus
der Zeit der Hexenverfolgungen zur Verdeutlichung der Thesen Molitors. Unter
dieser langen Überschrift finden sich nun kurze Texte, die gerade dem Leser der
heutigen Zeit einen Einblick in die Denkweise der damaligen Menschen gewährt.
Durch den bearbeitenden Autor wurde die damalige Sprache der heutigen angepasst.
Damit ist das Buch sehr lesbar geworden. Der Einblick in die Mentalität jener
Zeit erweist sich als ein modern bearbeitetes, und hoffentlich nicht
verfälschtes (ich kenne das Original nicht) Zeitdokument.
Fazit
Für jeden, der sich mit der Geschichte im Allgemeinen und dem Zeitalter der
Hexenprozesse im Besonderen beschäftigt ein wunderbares Buch.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 12. Dezember 2008 2008-12-12 06:33:19