Argeneau Serie 1. Band
Das Leben einer Pathologin ist nicht unbedingt spannend zu nennen und Gespräche
mit ihren Klienten sind eher einseitig monoton. Da landet eine Leiche bei ihr
auf den Obduktionstisch, die ihr seltsam bekannt vorkommt. Allerdings nicht als
lebende Person, sondern als Leiche. Allerdings ist ihr Gedächtnis gerade nicht
so ganz in Ordnung. Plötzlich taucht ein axtschwingender Fremder in der
Pathologie von Rachel Garrett auf. Er will den Leichnam enthaupten. Als Rachel
den Mann aufhalten will, wird sie selbst zu einem Opfer und bricht schliesslich
sterbend über der Leiche zusammen, die auf ihrem Obduktionstisch liegt.
Sie erwacht zu ihrer eigenen Überraschung unverletzt in einem fremden Haus.
Weil niemand zu sehen ist, wandert sie orientierungslos und mit vielen Fragen
durch das ihr fremde Haus um in einem Arbeitszimmer einen Sarg zu finden. Dort
liegt der Leichnam, der eben noch auf ihrem Tisch lag. Zu ihrer Verblüffung
steigt der gutaussehende Mann aus dem Sarg. Sie muss erkennen, dass der Fremde,
Etienne Argeneau, ein dreihundert Jahre alter Vampir ist und sie jetzt ebenfalls
zu dieser Gattung gehört, die von rechts wegen gar nicht bestehen sollte.
Rachel bleibt nichts anderes übrig, wenn sie ihre eigene Existenz nicht leugnen
will, muss sie der Zugehörigkeit zu einem Vampirclan akzeptieren. Es gibt
schlimmeres, denkt sie sich, vor allem, wen sie im Laufe der Zeit immer öfter
in den Armen von Etienne liegt. Zunächst kann sie gar nicht fassen, was ihr
passierte, doch mit der Zeit gewöhnt sie sich an den neuen Zustand, der auch
ein paar Vorteile mit sich bringt. Etienne gibt sich viel Mühe, ihr das neue
'Leben' schmackhaft zu machen, natürlich aus der Sicht eines Mannes. Kein
Altern, keine Falten, keine Orangenhaut. Und der Sex mit Etienne erst. Durch die
gesteigerten Wahrnehmungsfähigkeiten kommt der Sex richtig gut, vor allem wenn
man einen Mann an seiner Seite hat, der dreihundert Jahre Praxis hat. Allerdings
wird er für seine chauvinistischen Erklärungen von seiner Mutter Marguerite,
die ihn immer noch wie einen Lausbuben behandelt, zurecht gewiesen. Und dann ist
da noch Lucian, das Oberhaupt der Clans. Er ist in der Tat bereit ganz drastisch
die Familie vor Problemen zu schützen, indem er die Problembringer ausrotten
will.
Das eigentliche Problem, der Axtschwinger, läuft immer noch herum. Norman,
genannt Pudge, kennt das Geheimnis der Familie Argeneau. Der selbsternannte
Vampirjäger stellt eine grosse Gefahr für die Vampire dar, weil er einiges
über die Famile Argeneau zusammen getragen hat. Unglücklicherweise will er
alle Vampire umbringen.
Fazit
erliebt in einen Vampir von Lynsay Sands unterscheidet sich nicht von den vielen
anderen romantisierenden Vampirromanen. Die Zielgruppe sind junge Mädchen bis
zu etwa dreissigjährigen Frauen. Ihnen wird mit diesem Roman ein paar
entspannte, angenehme Lesestunden geschenkt. Der Roman ist leicht humorig, ich
selbst konnte damit nicht viel anfangen und hatte immer das Gefühl, die Autorin
will etwas, kann aber nicht. Vielleicht liegt es aber auch an der Übersetzung.
Die Irrungen und Wirrungen des Herzens eines Liebesromans stehen im Vordergrund
und haben sich die Vampire nur als Handlungsträger ausgesucht. Oder stellen Sie
sich einmal vor, wie das gleiche mit Werwölfen oder Zombies laufen würde.
Die Erzählung und der Hintergrund sind nicht schlecht, aber die Ernährung der
Vampire ist gewöhnungsbedürftig. Kaltes Spenderblut aus Blutkonserven.
Ungefähr genau so schmackhaft wie kalte Dosensuppen. Zumindest stelle ich mir
das so vor. Die Geschichte bewegt sich in den bekannten Trampelpfaden und macht
die Handlung vorhersehbar. Lynsay Sands Erotikszenen sind ja nicht schlecht
beschrieben sie weiss die Dinge zu verpacken ohne dabei pornographisch zu
werden.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 10. Dezember 2008 2008-12-10 12:57:03