Blood Ties 1. Band
Viktoria Nelson war mit Leib und Seele Torontoer Polizei-Detektivin, eine der
besten Ermittlerinnen bei der Mordkommission. Sie gab jedoch die Polizeiarbeit
auf, als man bei ihr eine unheilbare Augenkrankheit feststellte und die zur
Erblindung führt. Seither ist Sehbereich um 25 Prozent eingeschränkt, sondern
auch Nachtblind. Aus diesem Grund verliess sie die Polizei, um nun als
Privatdetektivin zu arbeiten. Trotzdem steht sie mit ihrem ehemaligen Partner
Mike Celluci immer noch in Verbindung. Er ist nicht nur ihr Partner, sondern
auch ihr Freund und gelegentlicher Liebhaber.
Auf dem Weg nach hause und daher zur U-Bahn, findet sie einen grauenhaft
zugerichteten Mann. Die Kehle ist herausgerissen und das Blut verteilt sich
über den ganzen Bahnsteig. Sie sieht den Täter durch ihre Sehbehinderung
allerdings nicht richtig. Ausgerechnet ihr Ex-Partner Mike Celucci von der
Mordkommission kommt an den Schauplatz des Verbrechens. Vorerst ist sie nicht
besonders an diesem Fall interessiert, doch als sie die Schlagzeilen in der
Zeitung liesst, wird ihre Neugier geweckt. Man hält den Täter für einen
Vampir. Auch beim zweiten Fall wird Vicki noch nicht richtig aktiv. Doch als die
Freundin des ersten Toten kommt, Vicki Nelson als Privatdetektivin anheuert,
steigert sich ihr Interesse und sie macht sich auf die Suche. Bald stellen sich
ihr unerwartete Schwierigkeiten in den Weg. An keinem der Tatorte finden sich
Hinweise oder Spuren auf den Täter und die Zeugenaussagen erweisen sich weder
als hilf- noch als aufschlussreich. Das ist ihrem Ex-Partner und
Teilzeitgeliebten Mike gar nicht recht. Er hasst es, wenn sich Zivilisten in
seine Arbeit als Detective der Mordkommission einmischen. Bald stellt sich
heraus, das nur ein Wesen mit übernatürlichen Kräften für diese grauenvollen
Taten zuständig sein kann. Denn alle folgenden Leichen waren blutleer. Die
Zeitungen sprechen laut und deutlich von einem Vampir.
Gleichzeitig macht sich ein Liebesroman schreibender Vampir auf, um den Fall zu
lösen. Er ist es, den dieses Wesen und sein beschauliches Leben in der
kanadischen Metropole in Gefahr bringt. Denn ein Vampir würde so nicht
vorgehen. Um sein vampirisches und gleichsam beschauliches Leben zu leben und zu
schützen, muss er den Fremden finden. Henry Fitzroy ist überzeugt, dass es
sich hier um einen jungen Vampir in der Umwandlungsphase handelt. Nur ein junger
Vampir der keine Führung durch einen erfahrenen Vampir geniesst, kann so
handeln. Henry, nichtehelicher Sohn des Heinrich VIII von England und somit 450
Jahre alt, sieht seine Existenz gefährdet, bis er schliesslich auf Viktoria
Nelson trifft. Aus Angst um seine Existenz und eine Lüftung dessen, treibt ihn
dazu, den Mörder zur Strecke zu bringen. Die kanadische Privatdetektivin ist
nicht nur hinter dem Dämonenbeschwörer her, der das Monstrum auf die
Menschheit losgelassen hat und der fälschlich als Vampir erkannt wird, sie
steht auch plötzlich zwischen einem jähzornigen Polizisten und einem uralten
Vampir. Bald sehen sich alle drei genötigt, wobei nur Viktoria das Geheimnis
kennt, zusammen zu arbeiten. Hinter den Toten steckt ein geheimnisvolles,
räumliches Muster, dass es zu ergründen gilt.
Fazit
Es dauerte zehn Jahre, bis der erste Band der fünfbändigen Reihe eine
Übersetzung ins Deutsche fand. Dies geschah bei Feder und Schwert in Mannheim
und galt mehr als Geheimtipp. Tanya Huff schuf damit eine sehr interessante
Dreierkombination von handelnden Personen. Da ist zuerst einmal die nachtblinde
Privatdetektivin, die sehr viel von der Schriftstellerin selbst hat. Ihr zur
Seite steht der polternde, leicht jähzornige aber immer korrekte Polizist der
Mordkommission und ihm gegenüber der 450 Jahre alte Vampir Henry der mit
Liebesromanen sein Geld verdient.
Wir bewegen uns in einer Liebesgeschichte mit einem typischen
Dreiecksverhältnis und dazu in einem Roman, der sich mit einem der typischen
Monster-Romane befasst. Sieht es erst nach einer Vampirerzählung aus, ist es
bald die Geschichte um einen Dämonenbeschwörer, der einen Dämon nur aus
gekränkter Eitelkeit erschaffen hat. In Tanya Huffs Erzählung finden wir
durchaus alle klassischen Eigenschaften eines Vampirromans. Vor allem Bram
Stokers Dracula stand Pate. Die viktorianische Liebesgeschichte auf eine
Erzählung im jetztigen Kanada umgearbeitet ist durchaus gelungen. Aber es gibt
auch negative Seiten. Sehr oft wird wiederholt, dass die Beziehung zwischen
Vicki Nelson und ihrem ehemaligen Partner Mike Celluci in die Brüche ging. Das
geht sogar so weit, dass es äussert lästig wird.
Ansonsten ist die Geschichte sehr geradlinig, ein katholischer Vampir nicht
gerade Aussergewöhnlich und ansonsten gut zu lesen. Der Roman führt in eine
geheimnisvolle Welt zwischen Wahrheit und Mythos. Eine Mischung aus Sheridan Le
Fanus Schauerromanen und dem Realismus eines Krimis. Auf den ersten Seiten
verliert sich die Schriftstellerin in den Beschreibungen, wiederholt sich und
der Schluss kommt ein wenig zu schnell und direkt.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 28. November 2008 2008-11-28 13:10:25