Die magischen Städte 1. Band
Saraykeht ist eine mächtige Stadt, reich und bedeutend. Saraykeht ist eine
Stadt des Friedens und des Fortschritts. Saraykeht ist das Opfer der Begierde
anderer Städte, die nicht so reich sind. Die Stadt wird von einem Khai regiert,
der von einer Art Unteradel, den Utkhais unterstützt wird. Der Khai ist der
Regent der Stadt. Ihm obliegt es, die Politik des Stadtstaates zu führen,
Steuern und Zölle zu erheben und Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Durch
den relativen Reichtum und den damit verbundenen Frieden in der Stadt, ist
letzteres sehr leicht durchzusetzen. Aber die Bedeutung des Khai verblasst
hinter den Dichtern und deren Kräften. Die Dichter, wie es Heshai einer ist,
haben es gelernt, die Naturkräfte so zu beschreiben, dass sie menschenähnliche
Gestalt annehmen können. So eine Nicht-Person ist Samenlos, die im Dienste von
Heshai steht. Dieser Dienst ist dem Andaten, so werden diese Wesen genannt, aber
unangenehm und er möchte die Macht des Dichters brechen. Wenn die Stadtpoeten
gut sind, können sie die Andaten für lange Zeiten, über Jahrzehnte hinweg, an
eine Stadt binden. Ihre Kräfte sorgen dann für eine weitere positive
Entwicklung. Doch einmal aus ihren niederen Diensten entlassen, freiwillig oder
gewalttätig, können sie ganze Städte in Schutt und Asche legen. Galt ist
eines der einflussreichsten Handelshäuser und hegt die Hoffnung, mit dem
abspenstigen Samenlos die Vormachtstellung von Saraykeht zu brechen. Durch die
Kraft von Samenlos, aus unreifen Baumwollblüten, fertige Baumwolle hervor zu
bringen, verfügt die Sommerstadt über eine gewisse Vormachtstellung im
Baumwollhandel. Eine unheilige Allianz zwischen dem Handelshaus und dem Andaten
wird geschmiedet. Der Galte will die Vormachtstellung der Stadt brechen, der
Andate will seine Freiheit. Denn, wenn einmal ein Andate frei gelassen wurde,
kann er nicht mehr gebunden werden.
Fazit
Das Staatengebilde der Sommerstädte fusst auf einer Geschichte, die der
chinesischen Geschichte und Kultur ähnelt. Mit diesem Hintergrund ähnelt er
der Welt von Lian Hearn. Auf den 445 Seiten des Roman berichtet Daniel Abraham
von einer Welt, die sie erfrischend von anderen Fantasy-Welten unterscheidet.
Mit vielen Einzelheiten, die er wie selbstverständlich nebenbei einflicht,
lässt er eine wunderbare Welt vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen.
Allein wenn man bedenkt, wie er die Körpersprache in seine Handlungen
einbezieht. Zum Beispiel Seite 12: "Tahi machte eine zustimmende Gebärde,
hielt die Handgelenke aber dabei so, dass Bedauern oder eine Entschuldigung
mitschwang." Daniel Abraham erzählt alles so beiläufig, als ob der Leser
gerade diese Kleinigkeiten wüsste. Ähnlich wie in der alten chinesischen
Kultur ist jede Kleinigkeit geregelt und niemand will sein Gesicht verlieren.
Der Autor überzeugt einfach. Er will nichts aufdrängen, sondern glänzt mit
einer Welt und Kultur, die Lust auf mehr macht.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 19. November 2008 2008-11-19 06:41:06