Der erste Eindruck, den ich von diesem Buch habe ist, ich lese die Abenteuer von
Alexander dem Grossen. Da ist der Erbe eines Reiches, dass durch Eroberung immer
grösser wird. Die Bewohner der eroberten Gebiete werden zu Vasallen erniedrigt,
unterjocht und versklavt. Die Sklaven selbst werden in das derzhische
Kaiserreich gebracht, das wiederum ähnelt sehr dem historischen Griechenland
und seinen Ausweitungs- und Eroberungsbedürfnissen. Auch die Ezzarianer sind
vom Eroberungsfeldzug betroffen zu denen der ehemalige Magier Seyonne gehörte.
Seit sechzehn Jahren ist der gebrochene Mann nun Sklave im Kaiserreich. Seiner
Zauberkräfte beraubt vegetiert er dahin, zum absoluten Gehorsam abgerichtet.
Als ihn Aleksander kauft, ist Seyonne abgestumpft. Für ihn ist der Prinz des
Kaiser nur mehr ein weiterer Herr, dem er zu dienen hat.
Seyonnes neuer Herr erweist sich nicht gerade als edler Herr, sondern ist ein
herrischer Tunichtgut, der den Schreiber, für den Seyonne nun herhalten muss,
immer wieder erniedrigt. Dennoch ist Seyonne von seinem neuen Herrn gefesselt,
in den wahrsten Sinn des Wortes. Er meint, in Aleksander etwas besonderes zu
spüren. Unter der oberflächlichen Arroganz verbirgt sich ein fähiger Regent.
Er muss nur zum Vorschein kommen.
Ähnlich wie die Ezzarianer, die angeblich ausgerottet wurden, wurden die
Khelid unterworfen. Aber sie konnten sich eine gewisse Selbstständigkeit
bewahren und gründen überall Botschaften. Sie gelten inzwischen sogar als
treue Verbündete und hoffieren den Nachfolger des Kaisers. Als Seyonne bei
einem Gespräch mit Aleksander und und einem Khelianer zugegen ist, bemerkt er
dass dieser von einem Dämon besessen ist. Auf einem Schlag holt ihn seine
vergessen geglaubte Vergangenheit wieder ein. Als ehemaliger angesehener
Zauberer war er dafür zuständig, als Wächter der Geisterwelten zu
fungieren.
Die Sache geht ihn im Prinzip nichts mehr an. Sein Status als Sklave verbietet
ihm jegliche Aktivität von sich aus. Und wenn sein Herr von einem Dämonen
hoffiert wird, ist das schon gar nicht sein Ding. Allerdings mehren sich die
Hinweise darauf, dass die Dämonen planen die Welt zu erobern und alle Bewohner
Leiden zu lassen, sehr zur Freude der Dämonen. Trotzdem entschliesst sich
Seyonne zu handeln. Aus dem Sklavenhalter und seiner Kreatur werden zwei
unvergleichliche Verbündete.
Fazit
Mehr sei an dieser Stelle nicht verraten. Packt man alles zusammen, was man
über Fantasy kennt, so haben wir hier eine Art historisch angehauchte Fantasy.
Der Roman ist ein wenig Seitenlastig. Es wäre durchaus möglich gewesen ein
wenig zu straffen und damit die Handlung fesselnder darzustellen. Was mir
persönlich nicht so zusagt ist der voraussehbare Handlungspunkt, an dem zwei
Menschen die Welt retten. Für so viel Verantwortung sind die Schultern der
beiden Helden nicht breit genug. Aus der Sicht des Sklaven geschrieben ist klar,
wie der Roman enden wird, da sonst der Sklave keine Zeit oder Möglichkeit hat,
etwas nieder zu schreiben. Der zunächst unscheinbare Sklave entwickelt im Laufe
der Handlung ein eigenständiges Profil, wird interessanter und die Geheimnisse,
die sich um ihn ranken werden langsam durchsichtiger. Habe ich den Roman zuerst
gelesen, weil ich Mitleid mit dem ehemaligen Zauberer hatte, gefiel mir die
Handlung immer besser. Die beiden Helden beschreibt die Autorin mit allen ihren
Fehlern und Vorteilen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 19. November 2008 2008-11-19 06:31:42