Die Wraethu-Chroniken 1. Band
Die Menschheit ist am Ende, die Gesellschaftsform der heutigen Zeit ist
Geschichte. Die Städte sind leer und verlassen, die Natur holt sich ein Teil
nach dem anderen zurück. Nur noch wenige leben in den Überresten. Die
Evolution geht weiter. Die neue Rasse sind die Wraethu, die sich aus den
Menschen heraus entwickelten. Ihre Vorbilder stehen wesentlich höher als die
der Menschen. Untereinander benutzen die Wraethu den Begriff Har für sich. Um
ein vollwertiger Har zu werden, muss er oder sie eine lange Ausbildung hinter
sich bringen. Es gilt dabei, die menschlichen Schwächen abzulegen. Unter den
Wraethu gibt es Gruppen die sind weiter entwickelt, andere sind noch nicht so
weit und leben in den alten Traditionen der Menschen.
Mit dem sechzehnjährigen Teenager Pellaz lernen wir exemplarisch den Weg eines
Menschen zum Har kennen. Sein Vater ist Verwalter eines Gutes und so kann der
Junge unter seiner Obhut aufwachsen. Von der Welt ausserhalb des Gutes erfährt
er nur von zufällig vorbei kommenden Reisenden. Von ihnen erfährt er von den
Har, die angeblich Menschen töten oder Jungen entführen. Pellaz lernt den
geheimnisvollen Cal kennen, der die Farm besucht. Wie jeder andere wird der
Fremde gastfreundlich aufgenommen. Sofort ist dem Jungen klar, wer bzw. was er
ist. Vom aussehen her entspricht Cal dem typischen Klischee eines Vampirs.
Makelloses Aussehen, eine unheimliche aber anziehende Aura, und irgendwie
Geheimnisvoll. Trotzdem kann er sich der unheimlichen Aura nicht entziehen. Eher
gegen seinen Willen und unter zwang folgt er dem Har. In einer verschwiegenen
Zeremonie in der Gebirgsstadt Saltrock wird aus dem Menschen ein Har. Er lernt
dabei neue Kräfte kennen, die er vorher bei sich gar nicht kannte. Cal wird
für ihn zu einem Seelenbruder und gleichzeitig Geliebten. In Saltrock sind alle
wie Cal, schön, alterslos und zweigeschlechtlich.
Fazit
Die Wraethu-Chroniken erschienen bereits 1987 im Wilhelm Heyne Verlag, wurden
aber seither von Seiten der Autorin überarbeitet und von Marion Müller für
den Zauberfeder Verlag neue übersetzt. Wer also die alten Bücher kennt, kann
durchaus diese Trilogie neu beginnen. Die Trilogie ist äusserst
vielversprechend und beschreibt den Aufstieg einer neuen Rasse in den
Vereinigten Staaten. Die Wraethu. Inzwischen erschien die Trilogie Wraethu
Histories.
Damit ist eigentlich alles zum Roman gesagt. Er ist etwas langatmig, aber nicht
langweilig. Storm Constantine schrieb einen fesselnden Roman, der ein Mischwerk
zwischen Science Fiction und Liebesroman darstellt. Er durchbrach Ende der
1980er Jahre als eine der ersten ein Tabu und beschrieb homoerotische
Leidenschaften. Der erste Roman der Trilogie lässt sich wesentlich besser lesen
als die alte Übersetzung. Dort gab es meiner Meinung nach einige gravierende
Fehler.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 12. November 2008 2008-11-12 07:31:23