Adam Roberts überraschte mich schon mit seinem Buch. Nicht, weil es etwas Neues
wäre, sondern weil es als Buch erschien. Es gab bereits eine Comicreihe mit dem
Titel Storm, der recht erfolgreich lief. Don Lawrence liess seinen Antihelden
gleichen Namens die seltsamsten Abenteuer bestehen. Bei ihm bestanden ebenfalls
Verbindungen zwischen den Planeten, die man mittels Himmelsschiffen und
ähnlichen Fahrzeugen oder Lebewesen nutzen konnte. Zwischen den Welten konnte
man wie zwischen Inseln hin und her schippern. Es gab keinen Luftleeren Raum,
sondern einen Himmel der aus atembarer Luft bestand.
Diesen Hintergrund greift Adam Roberts auf, als er seinen Helden, den jungen
Aristokraten Polystom in die Welt entlässt. Das Gestirn ist nicht etwa ein
atomarer Glutofen, sondern eine Metallkugel. Also fliegt unser Held mit einem
Doppeldecker zum Mond, um seinen Onkel Kleonikles zu besuchen. Der Flug ist
nicht sonderlich schwierig und er befindet sich auch nicht alleine unterwegs. Es
gibt weitere Fluggeräte und sogar Tiere, wie die Himmelswale, die sich zwischen
den Welten bewegen. Nach dem Tode seines Vaters herrscht Polystom über den
Planeten Enting, wobei er die Arbeit seinen Bediensteten überlässt. Mit seinem
Onkel, dem überragendsten Wissenschaftler der Welt spricht er gern über die
Möglichkeit, von einem Universum in dem es ein Vakuum zwischen den Sternen
gibt. Aber das sind nur Gedankenspiele. So etwas kann es gar nicht geben. Oder
doch?
Als die Zeit kommt, heiratet er die junge Frau Beeswing, die bald stirbt. Auch
sein Onkel Kleonikles stirbt eines gewaltsamen Todes. Ploystom, kurz Stom
genannt sucht überall nach Aufgaben für sich und als auf einer Schlammwelt ein
Aufstand ausbricht, will er sich an der Niederschlagung des Putsches beteiligen.
Seine Überraschung ist hoch, als er erfährt, dass auf diesem unscheinbaren
Planeten ein Riesencomputer steht. Aufgabe des Rechengehirns ist es, fremde
Welten zu simulieren. Stom fällt natürlich sofort wieder sein Onkel ein.
Vielleicht hatte er doch recht und die eigene Welt ist nur eine gigantische
Simulation? Ist er das Ergebnis eines Rechenprogramms?
Fazit
Die Erzählung Sternensturm verspricht einen Zusammenhang mit den anderen
Büchern von Adam Roberts, den es nicht gibt. Besser wäre es gewesen, den
Originaltitel beizubehalten. Polystom ist der treibende Handlungsträger dieses
Romans, warum sollte er also umbenannt werden? Die Leichtigkeit der Erzählung
gefällt mir. Was mir nicht gefällt ist dieses "Ich habe da ein Dokument
gefunden..." Dieser Gedankenblitz ist vollkommen eingeschlafen und nur noch
eine müde, sehr müde Idee. Ebenfalls wenig interessant ist die Idee, dass die
Welt eine Simulation ist. Der Ansatz mit neuen philosophischen Ideen wäre
sicherlich etwas für Autoren wie Frank Schweizer, der vor kurzem sein Grendl
heraus brachte. Das Buch ist nichts besonderes, leider, denn die Anpreisung der
Rückseiten verspricht mehr. In dieser Hinsicht kann ich Leser verstehen, die
das Buch enttäuscht zur Seite legen
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 12. November 2008 2008-11-12 07:26:48