André Wiesler ist bereits bekannt mit seinen Romanen aus der Reihe Shadowrun
und Das schwarze Auge. In beiden Serien konnte er mit seiner Handlung
überzeugen. So ist das auch mit seiner eigenen Serie, die zu keiner der beiden
vorherigen zu zählen ist. Sein Auftaktroman schliesst sich den Romanen an
Spannung und Handlung gut an. Nachteilig nur, dass auf dem Einband des Buches
nirgends erwähnt wird, dass er eine Serie beginnt.
Das Buch spielt in der europäischen Vergangenheit in einem Böhmen zu Anfang
des fünfzehnten Jahrhunderts. Es ist eine Zeit, in der sich mehrere Kandidaten
darum streiten, die Königswürde zu übernehmen. Der weltliche Streit setzt
sich in der Kirche fort, wo gleich drei Päpste den Stuhl Petri in Rom für sich
beanspruchen und Oberhaupt der gesamten Christenheit darstellen wollen.
Dies ist im groben Überblick die Welt des Hagen von Stein. Auf ihm lastet ein
Fluch, von dem niemand etwas erfahren darf, da er selbst von der Inquisition,
die ihr Unwesen treibt, heimgesucht würde.
Dabei beginnt der Roman ganz anders. Es ist Georg, der vor dem Kölner Dom
steht und einen Einsatz befehligt, der letztlich wegen Erfolglosigkeit
abgebrochen wird, bevor er überhaupt richtig beginnt. Dafür trifft er auf eine
Roma, die ihm beiläufig vermittelt, dass sie auf ihn hundert Jahre gewartet
hat. Sie überreicht ihm ein Buch, welches er erst im Schutz des Domsinneren
öffnen soll. In diesem Buch befindet sich die Geschichte des Hagen von Stein.
Fazit
Unter Verwendung des Biohazard-Zeichens erklärt André Wiesler seine Welt. In
der Mitte die Menschheit, die von den drei Kreisen umgeben ist. Dem Kreis der
Wariwulf und ihres Gleichen, dem Kreis für die Hagr und Hecetissen und dem
Kreis der Bletzer. Drei Welten, die die kleine Welt des Menschen in ihrem
Schnittpunkt berühren und von denen der Mensch keine Ahnung hat.
Die Beschreibung seiner Handlungsträger ist gelungen, die Atmosphäre die er
aufbaut ist düster und von unheimlichen Begebenheiten durchdrungen. Die
Handlung selbst wechselt zwischen Spannung und Düsternis hin und her, der Leser
hat wenig Zeit sich zu entspannen. André Wiesler versteht es grossartig zu
unterhalten. Die Handlung ist nicht vorhersehbar, unternimmt überraschende
Wendungen um den Leser noch ein wenig mehr zu verunsichern. Ist der Leser
überzeugt zu wissen, wohin die Geschichte führt, stellt er Seiten später
fest, sich in eine Sackgasse verrannt zu haben, weil die Erzählung sich windet.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 07. November 2008 2008-11-07 09:49:53