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Bernhard Hennen: Rabensturm

Rabensturm

von Bernhard Hennen
Verlag: Wilhelm Heyne Verlag [mehr Bücher von diesem Verlag zeigen]
Sparte: Fantasy
ISBN-13 978-3-453-52317-3

Preis: 2,48 Euro bei Amazon.de [Stand: 21. Dezember 2024]
Auf dem Basar von Fasar sitzt ein geheimnisvoller Fremder, der Geschichten erzählt. Eine davon ist des Sklaven Omar. Omar ist Sklave in Diensten des Kaufmanns Abu Feisal ben Hussein der den Beinamen Feisal der Prächtige trug. Auf einem Jagdausflug rettet Omar seinem Herrn das Leben. Der mordlüsterne Löwe hatte plötzlich seinen Jäger zur Beute erkoren. Beim Angriff des Löwen kann Omar seinem Herrn das Leben retten. Wieder zurück in der Stadt Unau schenkt ihm Abu Feisal die Freiheit und gibt ihm zu Ehren ein grosses Fest. Von einem Festbesucher gereizt gönnt Abu Feisal seinem ehemaligen Sklaven einen Wunsch. Dies steigt dem ehemaligen Sklaven zu Kopf. Vom Wein ermutigt wagt er es, um die Hand von Melikae zu bitten, der Tochter von Feisal, dem Prächtigen. Die Grosszügigkeit des Kaufmanns endet abrupt. Mit ein paar Freunden will er Omar am nächsten Tag dem Scharfrichter vorführen lassen. Ausgerechnet Melikae kommt ihm zu Hilfe. Ihr ist Omar ziemlich egal, sie will nur aus der Nähe ihres herrischen Vaters verschwinden, der sie mit einem reichen Kaufmann verheiraten will und als Fluchthelfer käme ihr der in Ungnade gefallene Omar gerade recht. In Begleitung ihrer Leibsklavin Neraida und ihres Leibwächters Fundal, einem Thorwaler, gelingt ihr die Flucht mit Omar. Es trifft sich dabei gut, dass Neraida früher eine Salzgängerin war, so dass die kleine Gruppe unbeschadet den gefährlichen Salzsee von Chichanebi durchqueren können. Ihr Vater hetzt den Schwarzmagier Abu Dschenna und seine Schergen hinter ihnen her. Nur unter grössten Anstrengungen gelingt es den Fliehenden ein Tal und eine Quelle zu finden, an der sich halb verdurstet niederlassen. Die wenigen ruhigen Tage nutzen die vier und kommen sich näher. Gerade Melikae und Omar kommen sich näher und auch aus dem Leibwächter und der Leibsklavin werden ein Paar. Aber schon nähern sich die Verfolger und stören das Glück der kleinen Gruppe. Die Flüchtigen versuchen durch die Wüste zu entkommen. Sie werden gestellt, der Thorwalder stirbt, Omar bleibt gefesselt in der Wüste zurück und die beiden Frauen werden zurück nach Unau gebracht.
In Unau änderte sich inzwischen einiges. Abu Feisal starb im Kampf gegen die Armee des Stadtstaates Al’Anfa. Melikae erbt das Vermögen ihres Vaters, wird aber für ehrlos erklärt. Als auch in Unau die Armee einfällt, flieht Neraida um eine wertvolle Reliquie in Sicherheit zu bringen.
Um zu überleben gibt sich Melikae den Besatzern hin und gilt bald als Hure. Aus diesem Grund wird sie von der Bevölkerung angefeindet, was ihr natürlich nicht gefällt. Was die Bevölkerung nicht weis ist, dass sie ihre Tätigkeit nutz, um als Spionin alles zu erfahren. Dank der Hilfe von Melikae gelang es den Rebellen in der Stadt bereits des öfteren, den Besatzern aus Al’Anfa schwere Schicksalsschläge zuzufügen. Tar Honaks Männer geraten von einer Falle in die nächste und als die Hauptstreitmacht Unau verlässt, geht Melikae mit, da sie die Verachtung ihrer Mitmenschen zutiefst verletzte. Zudem hegt sie die Hoffnung, den Ursupator Tar Honak zu töten, denn wegen seines Angriffs musste ihr Vater sterben. Aber sie muss erkennen, dass Tar über sie Bescheid wusste und sie ganz gezielt arbeiten liess.
Neraida schloss sich inzwischen einer Gruppe rebellischer Kasimiten angeschlossen. Diese sind strenggläubige Wüstenkrieger, denen die Ehre über alles geht. Obwohl ‚nur’ eine Frau, kann sie sich bald die Achtung der Kasimiten erkämpfen. Dies geht sogar so weit, dass sie von einem Priester des Gottes Rastullah zu einem Krieger ernannt wird. Zusammen mit den Kasimiten zieht sie in die alles entscheidende Schlacht um die Stadt Madrash.
Omar wird derweil aus der Wüste befreit, als der elfische Krieger Gwenselah zufällig vorbei kommt. Der junge Novadi geht praktisch bei ihm in die Lehre als Krieger. Er hört Gerüchte von Melikae, die sich den Besatzern anbiederte und er verliert den Glauben an seine junge Geliebte. Das enttäuschende Gefühl änderte sich, als er von ihrem Anschlag auf Tar Honak erfährt. Daher zögert er nicht, ihr zu helfen. Denn für diese Tat soll Melikae bestraft werden. In Begleitung von Gwenselah reist er nach Al’Anfa. Dort gelingt es ihm, seine Geliebte zu befreien und auf das Meer hinaus zu flüchten. Lebensgefährlich verletzt geraten sie wieder in die Hände des Schwarzmagiers Abu Dschenna. Um Omar zu retten, geht sie einen Pakt mit dem Magier ein, der einen Blick auf die Frau geworfen hat. Als Omar wieder zu sich kommt, treibt er gesund, aber allein in einer Nussschale von Boot im Meer. Sein einsamer Begleiter ist ein Brief, in dem ihm Melikae mitteilt, ihn nicht mehr zu lieben. Omar ist verzweifelt. Ein unbändiger hass auf alle Menschen aus Al’Anfa macht sich in ihm breit. Wieder zurück in der eroberten Heimat schliesst er sich dem Widerstand an. Den Rebellen gelingt es schliesslich, die Eindringlinge zu vertreiben. Ein Krieg geht nicht ohne Verluste und auch Omar wird davon betroffen. Fast scheint es als hätten seine Götter etwas gegen ihn und das Schicksal ganz besonders. Omar flüchtet in den Tagtraum Melikae wieder zu finden und sie von seiner Liebe zu überzeugen und die ihre wieder zurück zu gewinnen.
Abu Dschenna will inzwischen die Liebe von Melikae gewinnen und wenn nicht freiwillig, dann mit List und Tücke. Solange bringt sie dem Schwarzmagier ihre Abneigung entgegen. Als ihm Melikae nicht entgegen kommt, beschliesst er sie, als Opfer für seine Experimente zu verwenden. Er denkt dabei an ein Zwitterwesen, doch führt er sein Experiment nicht zuende. Er lässt Melikae in seinem Palast wohnen und kümmert sich nicht mehr um sie. Sie hingegen freundet sich mit einem Schüler Abu Dschennas an und versucht mit seiner Hilfe zu fliehen. Als Dschenna stirbt, ist sie frei, doch der Weg über das Meer ist gefährlich.
Omar gelangt auf die Insel des Magiers, wo er weder Melikae findet, noch den Magier, denn dessen Sarkophag ist leer. Er beschliesst, den Magier zu jagen, und wenn es bis zu seinem Tod führt.
Fazit
Das Buch ist ein Recycling-Werk, das wieder neu aufgelegt wurde. Im Buch wird darauf hingewiesen, dass es eine überarbeitete Neuauflage ist. Ich habe jetzt natürlich nicht Wort für Wort kontrolliert und wenn eine Überarbeitung vorgenommen wurde, dann war sie so gut gelungen, dass es nicht auffiel. Daher ist die Überarbeitung sicherlich gelungen zu nennen. Die Einzelromane erschienen 1996, der erste Sammelband 2002.
Obwohl die zusammengefassten Romane in Aventurien spielen, ist ein Wissen über die Eigenheiten des Rollenspiels Das Schwarze Auge nicht erforderlich. Das vorliegende Buch ist ein unterhaltsames Werk, dass über die Zeit nichts von seiner Faszination verloren hat. Vieles was Bernhard Hennen beschreibt erinnert an die Geschichten aus 1001 Nacht. Mit seiner blumigen Sprache, den Beschreibungen und den Bewohnern des Landes fügt er sich gekonnt in die Welt Aventuriens ein und zugleich nimmt er den Leser mit in eine exotische Welt des phantastischen Rollenspiels. Der Titel des Buches, Rabensturm, ist auf den ersten Blick nicht ganz verständlich. Erst wenn man darüber nachdenkt, dass Boron der Gott des Todes die Raben als seine Boten betrachtet, wird klar, warum der Titel gewählt wurde. Ein spannender Roman, dem man einem orientalischen Flair bescheinigen kann, wenn man es denn will. Mit den altbekannten Märchen hat er nichts zu tun. Ähnlichkeiten sind sicher gewollt.
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Vorgeschlagen von erik schreiber [Profil]
veröffentlicht am 05. November 2008

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