Das jüdische Leben zur Mitte des 19. Jahrhunderts in Form eines Kriminalromans.
Berlins Gemeinde wächst immer mehr an. Institutionen wie ein jüdisches
Krankenhaus werden errichtet und die Rufe nach einer neuen Synagoge werden laut.
Der Leser des Romans eines bekannten und preisgekrönten Berliner
Schriftstellers (nicht jüdischen Glaubens) findet sich als Beobachter der
Familie Seligsohn und Silberstein wieder. Traditionelle Familienmitglieder
treffen hier auf eher reformorientientierte Verwandte. Der Sohn Silbersteins
überlegt sogar, einen Austritt aus der jüdischen Gemeinde zu wagen. Zugleich
ist es die Zeit der Auswanderer, die Zeit der jenigen, die in Amerika ihr Glück
wagen wollen.
Zur Hauptgeschichte des Buches: Berliner Architekten werden aufgerufen,
Vorschläge zum Bau der Synagoge auszuarbeiten. Der Jury sitzt der damals
bedeutende Architekt Eduard Knoblauch vor. Zwei der Architekten, die in den
Wettbewerb treten sind Friedrich Silberstein und sein Konkurrent Rana. Doch
vorerst gewinnt keiner von beiden, sondern Knoblauch beschließt den Bau der
Synagoge selbst, nach seinen Vorstellungen, durchzuführen. Dabei stirbt er und
Silberstein wird gebeten, das Gotteshaus nach Knoblauchs Plänen weiterzubauen.
Rana als Konkurrent kann sich nicht zurückhalten und greift Silbersteins Ehre
durch verletzende Bemerkungen in der Öffentlichkeit an. Es kommt zum Duell, ein
Duell dass die Sekundanten entscheiden wollen. Sie beschließen, die Waffen so
zu manipulieren, dass niemand getötet wird. Doch Silberstein stirbt, trotzdem
Rana mit Absicht weit daneben schießt.
Fazit
Horst Bosetky veröffentlicht mit diesem Roman wieder eine spannende
Kriminalgeschichte mit historischem Hintergrund. Sowohl das damalige jüdische
Leben in Berlin als auch deren unterschiedliche Strömungen werden beleuchtet.
Vorgeschlagen von Romy Bigalke-Kunert
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veröffentlicht am 26. Oktober 2008 2008-10-26 13:40:36