Im berühmten Pasteur Institut in Paris kommt bei einer Explosion der
Wissenschaftler Emile Chambord ums Leben. Bei diesem Feuersturm werden auch
delikate Unterlagen vernichtet, denn Chombard arbeitete gerade an der
Entwicklung eines DNA-Computers. Als wenig später US-Kampfjets von den
Radarschirmen verschwinden, bekommt Jon Smith den Auftrag, herauszufinden
welcher Zusammenhang zwischen diesen Ereignissen besteht. Smith begibt sich nach
Paris. Eine erste Spur führt zu einer baskischen Untergrundorganisation, die
seit Jahren nicht mehr aktiv war und sich jetzt neu formiert. Doch schnell merkt
Smith, dass dies nur die Spitze eines ungeheuren Eisberges ist. Denn im
Hintergrund wird ein Terroranschlag auf die USA vorbereitet, der alle bisherigen
Anschläge in den Schatten stellen soll. Für Jon Smith beginnt ein Wettrennen
gegen die Zeit.
"Die Paris Option" ist der dritte Roman aus der Covert-One-Reihe, die
der Bestsellerautor Robert Ludlum noch vor seinem Tode erdacht hat und die jetzt
weitergeführt wird. Dieser Roman wurde von der amerikanischen Schriftstellerin
Gayle Lynds fertiggestellt, die mit Ludlum auch den ersten Band der Reihe
("Der Hades Faktor") geschrieben hat.
Leider kommt "Die Paris Option" nicht an die besseren Werke von Robert
Ludlum heran. Sicher, die Idee ist für einen Thriller bestens geeignet.
Terroristen haben ein neuartiges Computersystem in den Händen, mit dessen Hilfe
es gelingt, alle gängigen Systeme zu manipulieren. Doch leider ist die
Ausführung dieses Thrillers nicht sonderlich gut gelungen. Eine schleppende
Handlung, die immer wieder mit Actionszenen aufgepeppt wird und eindimensionale
Figuren lassen diesen Roman aus der Flut vorliegender Thriller nicht
herausragen. Im Gegenteil: Jon Smith ist ein Held ohne Ecken und Kanten, dem es
nicht gelingt der Serie ein eigenständiges Profil zu geben. Als Kopf der
geheimen Spezialeinheit Covert One, scheint ihm alles zu gelingen, so dass man
als Leser immer wieder geneigt ist, Seiten zu überblättern.
Auch inhaltlich schafft es Gayle Lynds nicht, den Leser zu überzeugen. Viel
Leerlauf in der Handlung wirft die Fage auf, ob man die 600 Seiten nicht um ein
gutes Drittel hätte kürzen können.
Mit dem Vermächtnis von Robert Ludlum wird auch sieben Jahre nach seinem Tod
ein großes Geschäft gemacht. Nicht nur, dass Romane aus seinem Nachlass
veröffentlicht werden, sondern auch von ihm erdachte Serien (Covert One, Jason
Bourne) werden von anderen Autoren, aber unter seinem Namen weitergeführt.
Schade daran ist, dass viele dieser Romane nicht den Standard besitzen, den
Robert Ludlum mit vielen seiner Werke selbst gesetzt hat.
Fazit
Die platzierten Actionszenen peppen zwar immer wieder die Handlung auf, können
aber letztlich nicht verhindern, dass "Die Paris Option" ein insgesamt
eher lauer Thriller ist.
Vorgeschlagen von Michael Krause
[Profil]
veröffentlicht am 18. Oktober 2008 2008-10-18 14:56:45