Das dritte Bild in diesem Büchlein hat mich am meisten beeindruckt. Es zeigt
eine alte Linde. Ihr Umfang ist beachtlich. Ihr Wuchs ist verwirrend. Zahlreiche
mächtige Äste streben in alle Himelsrichtungen. Einige von ihnen scheinen das
gleiche Ziel anzusteuern und wirken wie konkurrierende Wettläufer. Wie
amputiert wirken manche abgetrennte Verzweigungen. Dieser Baum hat viel
mitgemacht. Schon sein Äußeres allein berichtet von Freud und Leid vergangener
Tage.
In seiner Mitte, nicht verborgen, aber beschützt erkennt man einen Schrein mit
heiligen Figuren. Gleichsam einer kleinen Kapelle beherbergt dies mächtige
Gewächs den Frieden und Gott in sich selbst. Angelehnt an seinen Stamm ist eine
leere Parkbank für rastende Wanderer zu erkennen. So vereint dieses Bild Gott,
Natur und den Menschen auf wundersame und einzigartige Weise. Die Fotographie
wirkt tiefer als auf die Netzhaut des natürlichen Auges, sie erreicht das
geistige Auge in jedem der es sehen möchte.
Begleitet werden die fünfundzwanzig Fotographien mit passenden, teilweise sogar
von bekannten Persönlichkeiten stammenden Wünschen und Lebensweisheiten.
Fazit
Ein Buch für beschauliche Stunden zum Betrachten und Nachdenken. Es eignet sich
gut zum Verschenken und natürlich zum sich selber schenken.
Vorgeschlagen von Lothar Hitzges
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veröffentlicht am 13. April 2003 2003-04-13 09:52:20