Tim Wilder fährt einfach so drauf los. Die Staaten zu erfahren. Als sich seine
Tankanzeige meldet und besagt, dass er wieder Sprit benötigt, fährt er eine
einsame Tankstelle an. Er ist im Besitz von einem alten Camaro, Baujahr 1978,
einigen letzten Dollars und ein wenig Wäsche zum wechseln. Und vor nicht
allzulanger Zeit, die sich in wenigen Tagen ausdrücken lässt, war er noch
stolzer Besitzer von Frau, Kindern, Haus, einem Chevy und anderem mehr. Jetzt
ist er geschieden und seine Frau ist im Besitz eben all jenem.
Auf dem Weg durch die Staaten trifft er auf jene Tankstelle und es scheint, als
sei eine kleine Stadt in der Nähe. Die Strasse ist jedoch gesperrt und der
Revolver des Tankwarts ist nicht dazu angetan, Tim Wilder in das Städtchen
Rapture, 1.503 Einwohner, zu lassen. Der Tankwart warnt ihn eindringlich. Doch
Tim schlägt diese mit voller Wucht in den Wind.
Er fährt in das Städtchen und sucht eine Übernachtungsmöglichkeit. Diese
findet er, das ist aber auch das einzige. Danach findet in die Frau namens
Cassandra ihn und nimmt ihn aus. Am nächsten Morgen ist er alles los. Sheriff
McGruder ist jedoch nicht sehr kooperativ als er gerufen wird. Im Gegenteil, er
ist in seiner arroganten Art nahe daran Tim einzusperren. Bis der Sheriff sich
um das problem kümmert, muss Tim natürlich irgendwo wohnen und leben. Dafür
muss er aber auch Geld verdienen. Doch in Rapture will ihn keiner einstellen.
Nach längerer Suche findet er Unterschlupf bei einem alten, alkohlabhängigen
Priester. Vater Mike ist gebrochen, seine Kirche entweiht, der Jesus am Kreuz
mit einer Verbrechermaske und einem Phallus verschmiert und anderes mehr. Der
Priester erzählt ihm eine Geschichte über diese Stadt, die ihm die Augen aus
dem Kopf quellen lassen würden. Die Frauen in dieser Stadt sind alle Hexen. Die
Katzen und Krähen die die Stadt zu Hauff bevölkern sind ihre Spionageaugen und
Ohren. Die wenigen Männer in dieser Stadt werden unterdrückt und schikaniert.
Tim fragt sich, warum die Männer nicht weg ziehen, aber er bleibt ja auch, sein
Auto, seine Klamotten und vor allem seine Papiere will er zurück erhalten.
Während der Zeit in Rapture gerät Tim als Zeuge in die Nähe eines Rituals,
dass die Hexen abhalten. Ein gehörnter, bocksbeiniger Mann nimmt daran teil und
entdeckt ihn. Er darf nur deswegen noch ein wenig leben, weil die Hexe Alexandra
ihn zu ihrem persönlichen Samenspender ernennt. Sie hat vor mit Tim eine Nymphe
oder einen Satyr zu zeugen.
Fazit
Michael Olivieri erhielt für diesen Roman den Bram Stoker Award 2001 für das
beste Erstlingswerk. Der Hexenroman zeigt die Macht der Frau über den Mann.
Gleichzeitig projiziert der Autor die Angst und Unsicherheit von Tim auf den
Leser. Dadurch werden die Hexen, selbst wenn sie einigen Vorurteilen
entsprechen, glaubwürdiger und angsteinflössender. Die Hexen sind allesamt
Frauen, die in irgend einer Weise ihre Macht über die Männer jedwelchen alters
ausüben. Sie sind der Schrecken der Männer. Und die Leser, vor allem die
männlichen, werden mit ihrer Unsicherheit gegenüber Frauen konfrontiert. Doch
ist das wirklich alles? Steckt nicht etwa der Mann Sebastian hinter den Frauen,
die ihm hörig sind? Innerhalb der Erzählung dreht Michael Olivieri mal eben
den Spiess um. Jetzt sind es nicht die Frauen, die mit ihren üblen Taten im
Mittelpunkt stehen.
Der Roman ist ein Männerbuch. Es steht genau das drin, was Männer wünschen.
Sex, Gewalt, und zum Schluss als Held da stehen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 28. September 2008 2008-09-28 12:34:05