27. Juni 2016: Nach dem Jüngsten Gericht bleiben nur wenige Überlebende auf
der Erde zurück - unter ihnen drei Engel und zwei Menschen: der Schriftsteller
Joe Gould und die junge Lehrerin Sara Ferrari. Die Engel haben eine letzte
Mission zu erfüllen, die sie zwingt, eine Expedition in die Hölle zu wagen.
Gemeinsam mit Sara und Joe wollen die Engel dort drei unschuldige Seelen suchen,
die sie versehentlich verdammten. Als die Engel und ihre menschlichen Begleiter
jedoch das Höllentor passieren, betreten sie nicht nur fremdes Terrain - sie
geraten in einen dramatischen Machtkampf zwischen Dämonen und Verdammten und
müssen um das nackte Überleben kämpfen.
Im Heimatland der katholischen Kirche ein Buch zu schreiben, dass ein
Mittelding zwischen Horror, Thriller und Science Fiction. Kein Wunder warum der
Roman in einem erzkonservativen Land für Aufsehen sorgte. Wo gibt es denn schon
so etwas, dass die Erde entvölkert wird (ausser bei Frank Schweitzer siehe
phantastischer Bücherbrief 426) und das Jüngste Gericht daran schuld war? Oder
einen Einbruch in der Hölle (naja Dark Future - Dämonen-Matrix)? Genau, die
Beispiele sind sehr dünn gesät.
Daniele Nadir gelingt mit dem Buch ein ganz grosser Wurf, wenn ich das einmal
so salopp sagen darf.
Am 27. Juni 2016, um 9Uhr30 vormittags Greenwich-Zeit, spricht Gott. Morgen
Vormittag sollen alle Menschen auf die Strasse treten, das Jüngste Gericht wird
tagen und die Menschen nach Gut und Böse sortieren. Dazu nutzt Gott alles was
es so gibt, von der Stimme im Ohr über SMS und Radio- und
Fernsehübertragungen. Dummerweise werden durch seine Handlungsweise eine
menschliche Gesetze gebrochen und seine eigenen auch. Zum Beispiel du sollst
nicht töten. Seine Stimme kommt vollkommen überraschend und sorgt dafür für
Unfälle mit Todesfolge und anderes mehr. Aber er ist ja Gott und niemand kann
ihn zur Rechenschaft ziehen.
Und dann kommt der nächste Tag. Ruck zuck ist die Erde leer. Sara Ferraris und
Joe Gould blieben jedoch auf der Erde zurück ohne verurteilt zu werden. Doch
dann gibt es da ein klitzekleines Problem. Da ist jemandem ein kleiner Fehler
unterlaufen. Derjenige kann aber nicht zur Rechenschaft gezogen werden und Gott
Allmächtig schickt drei Engel und zwei Menschen los. Frei nach dem Motto fahrt
doch zur Hölle. In selbiger müssen ein paar versehentlich verdammte Seelen
gerettet werden. Gemeinsam mit den zwei Engeln Raziel und Nephilim unter
Führung von Erzengel Michael geht es in die Hölle.
Da gibt es noch ein kleines Problem zusätzlich. Die Hölle gehört jemand
anderem und der möchte das was er hat nicht wieder zurückgeben. Kleinlich
nicht wahr? Warum auch nicht, denn wie sagt der Autor, die Hölle war der
Teppich unter den die Engel alles gekehrt haben, was ihnen entgegensetzt war.
Zumindest sinngemäss. Und wenn man die Mülltonne der Nation ist, wird
Recycling nicht unbedingt eingesetzt.
Fazit
Daniele Nadir schrieb einen spannungsgeladenen Roman der mir sehr gut gefiel.
Ich möchte gar nicht näher auf den Inhalt eingehen. Werfen wir doch ein Blick
auf das Buch selbst. Das Bild ist etwas düster und man könnte meinen, die
Pforte zur Hölle öffnet sich vor einem. Also meine Damen und Herren, treten
sie ein. Der Kaufpreis ist bezahlt, mehr Eintritt kostet es nicht. Blättern sie
mit mir im Buch. Jedem Kapitel ist ein Buchstabe zugeordnet, bis auf das Y, das
fehlt. Zu jedem Kapitel gibt es ein Vorsatzbild mit kurzen Hinweisen. Das Buch
ist nicht nur gut geschrieben, sondern genau so gut gestaltet. Und das alles
für den Preis einer Kinokarte, nur dass man mehr davon hat. Das Buch lohnt sich
zum mehrmaligen Durchlesen. Am Besten, gleich mit dem ersten Mal beginnen.
Vorgeschlagen von erik schreiber
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veröffentlicht am 28. September 2008 2008-09-28 11:51:03