Tim Labin ist kein gewöhnlicher Mensch, er ist ein Sprachgenie und anerkannter
Wissenschaftler und in seiner spärlichen Freizeit Schachweltmeister. Tim Labin
ist ein Mann, der in der Lage ist, jeden Menschen zu übertrumpfen. Denn er hat
das ultimative Gedächtnis. Er kann nichts vergessen, jede noch so kleine
Einzelheit, die er einmal hörte, sah oder las, ist in den Tiefen seines Gehirns
gespeichert. Bis auf eine ganz kleine, winzige, eventuell sogar überflüssige.
Seine Vergangenheit. Als neunjähriger Junge erlebte er die Ermordung seiner
Eltern mit. Doch es will ihm nicht gelingen, sich an diese Tat zu erinnern.
Seine Verdrängung ist vollkommen. Um sich doch noch zu erinnern, nimmt er jede
Möglichkeit wahr, sein Gehirn, sein Gedächtnis zu schulen und sich selbst
herauszufordern. Er hofft, dass die Mauern seines Gedächtnisses irgendwann
einmal eingerissen werden und er sich an das Ereignis erinnern kann.
Als er auf die Geschichtswissenschaftlerin Jamila Jason trifft meint er, das
Geheimnis seiner Vergangenheit zu lösen. Als ihm Jamila erklärt, das Azam ihr
Bruder war, dieser wiederum in Berlin war mit einigen anderen Personen, wird Tim
einiges klar. Sein Unterbewusstsein kombiniert und findet Zusammenhänge mit dem
Diebstahl der Rosenholz-Dateien.
Was es genau damit auf sich hat, mag der Leser selbst herausfinden, da ich
sonst zu viel über diesen gelungen Thriller verrate. Es gibt viele Bücher um
Menschen mit phantastischen Eigenschaften und noch mehr Bücher, denen
Verschwörungstheorien zugrunde liegen. Auch Tim gehört dazu, als er erst
einmal die Möglichkeit sieht, sein Leben zu klären. Er wagt Leib und Leben im
Kampf um die Wahrheit.
Fazit
Ralf Isau, der nicht nur gelungene Jugendbücher schreibt, versteht es
ausgezeichnet eine geheimnisvolle Erzählung vor den Augen des Lesers zu
entwickeln. Eine aufwühlende Geschichte wird von ihm vorgelegt. Wortgewandt und
geschickt setzt er die Geschichte Tim Labins um. Rätsel um Rätsel muss von Tim
gelöst werden, bis er endlich Klarheit gewinnt. Der Schluss des Romans ist
spannend und glaubhaft.
Vorgeschlagen von erik schreiber
[Profil]
veröffentlicht am 05. September 2008 2008-09-05 12:46:49