Paul Cleaves Thriller: "Die Stunde des Todes" hat mich nicht
überzeugen können. Inhaltlich geht es um folgendes: In Christchurc werden zwei
jungen Frauen ermordet. Der Ich-Erzähler Charlie war mit ihnen zusammen und
wird von Inspektor Landry als Haupttäter verdächtigt. Charlie selber beteuert,
nicht er, sondern ein gewisser Cyris sei der eigentliche Täter. Nur kann er
dies nicht beweisen. Da ihm auch seine Ex-Frau Jo nicht glaubt, entführt er sie
kurzentschlossen in seinem Wagen. Sein Ziel: er will Cyrus finden und ihn des
Mordes überführen, um seine Unschuld zu beweisen.
Der Krimi wird aus wechselnder Perspektive erzählt. Charlie als Protagonist
wählt die Ich-Form. Die Gedanken der anderen beteiligten Personen werden aus
der personalen Erzählperspektive in Er-Form erzählt.
Die Sätze sind sehr einfach, die Charaktere bleiben schematisch-oberflächlich.
Dies mag bei einem Thriller noch angehen, wenn er wirklich spannend ist. Zur
Spannung gehört allerdings eine glaubwürdige Geschichte. Und diese Story ist
m.E. nicht glaubwürdig. Die Handlungen der Charaktere werden nicht glaubwürdig
erläutert. Ein Beispiel dazu: Inspektor Landry - schwer krebskrank -
beschließt, Charly einfach umzubringen, anstatt ihn ordnungsgemäß zu
verhaften und den Prozess zu machen. Er kann dies, da er vollständig alleine
und ohne Team agiert. Für mich ist diese Verhaltensweise unglaubwürdig.
Die Spannung soll sich m.E. daraus ergeben, dass der Leser im Unklaren gehalten
wird, ob es diesen mysteriösen Mr. X, Cyris, überhaupt gibt oder ob es sich
bei diesem um den Ich-Erzähler selber handelt, der in einer Art Dr. Jekyll und
Mr. Hyde-Syndrom zwei unterschiedliche Persönlichkeiten als Psychopath
verbirgt.
Fazit
Die Auflösung sei hier nicht verraten, sie hat mich aber nicht überzeugt und
wirkt unglaubwürdig. Als hätte der Autor einen Film gesehen, den er einfach
nacherzählt. Als Drehbuch wäre dieser Plot möglicherweise
"durchgegangen", als Thriller, der - wenn er ansprechend sein soll -
eine glaubwürdige Handlung, vielschichtige Charaktere und Spannung in sich
vereinen sollte, kann dieses Buch mich leider nicht überzeugen.
Leider Null Punkte
Vorgeschlagen von Bernhard Nowak
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veröffentlicht am 21. Juni 2008 2008-06-21 09:41:00